Montag, 14. März 2016

Schloss Bruchsal | Allgemeines KUNSTANKÄUFE FÜR DIE BELETAGE

Für die Beletage des fürstlichen Barockschlosses Bruchsal wurden drei Stücke aus dem Kunsthandel erworben. Es handelt sich um zwei Porzellane aus den Manufakturen Meißen und Frankenthal sowie einen barocken Aufsatzsekretär. Alle Stücke stammen aus dem 18. Jahrhundert.

Kunstankäufe für die Beletage

Für die Beletage des fürstlichen Barockschlosses Bruchsal wurden drei Stücke aus dem Kunsthandel erworben. Es handelt sich um zwei Porzellane aus den Manufakturen Meißen und Frankenthal sowie einen barocken Aufsatzsekretär. Alle Stücke stammen aus dem 18. Jahrhundert.

„Chinesen-Paar mit Räuchergefäß in Form einer Artischocke“
Manufaktur Frankenthal, 1783.
Höhe: 28 cm.

„Dudelsackbläser“
Meißen, ca. 1740-48.
Höhe: 26 cm.

CHINESEN-PAAR MIT RÄUCHERGEFÄSS IN FORM EINER ARTISCHOCKE“
Gegenstände und Kunstwerke, die sich an Vorbildern aus Ostasien orientierten, sogenannte Chinoiserien, waren im 18. Jahrhundert äußerst beliebt. Auch im Bestand von Schloss Bruchsal und in den Sammlungen der Fürstbischöfe gab es nachweislich solche Stücke. Die Figuren-Gruppe „Chinese mit Räuchergefäß“ ist ein besonders fein gearbeitetes Werk der Frankenthaler Porzellanmanufaktur. Das orientalische Paar auf ovalem Sockel hält einen Palmstamm mit großer Artischocke in Händen. Das Oberteil der Artischocke ist abnehmbar und diente als Räuchergefäß. Die Figurengruppe ist teilvergoldet und bunt bemalt. Es handelt sich um ein Modell von Johann Friedrich Lück. Auf der Unterseite findet sich das Monogramm CT für Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz.

DUDELSACKBLÄSER
Es handelt sich um eine Porzellanfigur aus der Manufaktur Meißen – im 18. Jahrhundert ein beliebtes Sammlerobjekt, nachgewiesen auch für die Fürstbischöfe von Speyer. Der Dudelsackbläser, lebendig und bewegt dargestellt, steht auf einem ovalen, mit Blüten und Zweigen verzierten Sockel. Das Modell stammt von Johann Joachim Kaendler und Friedrich Elias Meyer. Auf der Unterseite befindet sich die unterglasurblaue Schwertermarke für Meißen, die die Herkunft belegt.
Die Porzellanarbeiten stehen für verlorengegangene Stücke der Bruchsaler Porzellansammlung. Beide werden im Musikzimmer des Nördlichen Staatsappartements auf Konsoltischen präsentiert werden und vervollständigen die einzigartige Ausstattung des Raumes mit Wandbespannungen und Sitzmöbeln, die ebenfalls chinoise Szenen zeigen.

BAROCKER AUFSATZSEKRETÄR
Der Aufsatzsekretär aus Weichholz, furniert mit Nussbaumholz, gleicht einem Schreibmöbel und zwei Kommoden, die nachweislich im originalen Bruchsaler Bestand vorhanden waren. Er stammt mit großer Wahrscheinlichkeit aus einer Serie von Möbeln, die für Schloss Bruchsal unter Fürstbischof Franz Christoph von Hutten in der Mitte des 18. Jahrhunderts angefertigt wurden. Künftig wird er zusammen mit seinem Gegenstück und dem Kommodenpaar im Winterspeisezimmer im ehemaligen Privatappartement der Fürstbischöfe präsentiert.
Südwestdeutsch, um 1750-60.
H: 225 cm, B: 120 cm, T: 85 cm.

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