Donnerstag, 4. Juni 2020

Hohenstaufen, Göppingen | Allgemeines 10. Juni 1190: Friedrich Barbarossa, der erste staufische Kaiser, stirbt

Am 10. Juni 1190, heute vor 830 Jahren, starb Kaiser Friedrich Barbarossa. Unter ihm übertrafen die Staufer alle anderen Geschlechter an Besitz und Macht. Sie verfügten über ein Netz von mehreren hundert Festungen. Seine Stammburg Hohenstaufen besuchte Friedrich Barbarossa einmal – als römischer Kaiser im Jahr 1181.

EIN KIND ALS FRIEDENSBRINGER

Friedrich, geboren um 1122, war der einzige Sohn von Herzog Friedrich von Schwaben und von Judith, der Tochter Heinrichs des Schwarzen, Herzog von Bayern. Als Sohn eines staufischen Vaters und einer welfischen Mutter brachte er die langen Kriege zwischen den beiden Geschlechtern zu einem friedlichen Ende. Friedrich, genannt „Barba rossa“, italienisch für Rotbart, wurde ein glanzvoller, tatkräftiger Herrscher. Er sah sich selbst als Ritter des Reiches und als Schutzherr des Papsttums.

 

EIN BEDEUTENDER STAUFER

Im Jahr 1155 wurde Friedrich Barbarossa als erster Staufer zum Kaiser gekrönt. Ihm gelang es während seiner 35-jährigen Regierungszeit, das Reich systematisch auszubauen und zugleich den staufischen Familienbesitz zu vergrößern. Die Staufer herrschten insgesamt 130 Jahre lang über weite Teile Mittel- und Südeuropas. Barbarossa und sein Enkel, Kaiser Friedrich II. (1194–1250), gelten als die bedeutendsten Stauferherrscher und gehören zu den interessantesten Persönlichkeiten des Mittelalters.

 

DAS ENDE DER DYNASTIE

Friedrich Barbarossa starb 1190 auf dem Rückweg von einem Kreuzzug: Er ertrank im Fluss Saleph, in der heutigen Türkei. Die Dynastie der Staufer erlosch bereits vier Generationen später. Im Jahr 1268 verlor Konradin, der Urenkel Barbarossas, den Kampf um das staufische Erbe in Süditalien gegen den dort seit 1266 regierenden Karl von Anjou. Der gerade 16-jährige Konradin, der letzte Staufer, wurde auf dem Marktplatz von Neapel hingerichtet.

 

BARBAROSSAS BEZIEHUNGEN ZUM HOHENSTAUFEN

Als Erbauer der Stammburg der Staufen um 1070 ist Herzog Friedrich I. von Schwaben überliefert. Vor allem unter den ersten staufischen Herzögen war der Hohenstaufen ein Macht- und Regierungsmittelpunkt. Nachdem die Staufer unter Barbarossa das König- und Kaisertum im Römischen Reich erlangt hatten, verlor die Burg zunehmend ihre wichtigste Funktion. Urkundlich bezeugt ist ein Aufenthalt Kaiser Friedrich Barbarossas „in castro Stoufen“ für das Jahr 1181. König Philipp, Barbarossas Sohn, war der letzte Staufer, für den persönliche Beziehungen zur Burg nachzuweisen sind. Nach seiner Ermordung 1208 zog sich seine Witwe, die byzantinische Kaisertochter Irene, auf die Burg zurück. Nur zwei Monate später starb sie bei einer Geburt und wurde im Kloster Lorch bestattet.

 

ROMANTISCHES UND TOURISTISCHES REISEZIEL

Ende des 18. Jahrhunderts rückte das Mittelalter als ruhmreiche deutsche Epoche in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Der Hohenstaufen zog viele Dichter und Maler der schwäbischen Romantik an – obwohl die Burg bereits im 17. Jahrhundert fast vollständig abgetragen worden war. Die Ergebnisse von zwei archäologischen Ausgrabungen im 20. Jahrhundert verhalfen zu neuem Wissen: Mauerreste auf dem Gipfel des Berges wurden rekonstruiert. Heute ist der Hohenstaufen ein beliebtes Ausflugsziel mit einem fantastischen Blick auf das Stauferland.

 

Informationen und Service

Burgruine Hohenstaufen

Hohenstaufen

73033 Göppingen

 

ÖFFNUNGSZEITEN UND PREISE

Die Burgruine Hohenstaufen ist tagsüber kostenlos zugänglich.

Download und Bilder