FRÜHJAHRSPFLEGE IM SCHLOSSGARTEN
„Ob nun Besucher kommen oder nicht, die Arbeit muss doch getan werden. Die Pflanzen kennen keine Auszeit durch einen Virus“, so schildert der stellvertretende Gartenmeister Michael Schöne die Arbeitssituation im Schlossgarten. Derzeit werden die Kübelpflanzen aus den Treibhäusern herausgebracht – dort ist es jetzt bei Außentemperaturen von teilweise über 20 Grad für die Pflanzen so warm, dass Schädlingsbefall droht. Weitere Arbeiten warten im Kreisparterre auf die Gärtner: Der Flor in den Rabatten braucht zur Zeit täglich Wasser, da er in voller Blüte steht. „Das Arbeiten ist aber ungewohnt“, sagt Michael Schöne: „Die Besucher fehlen.“ Keiner schaut den Gärtnern interessiert über die Schulter, um sich den ein oder anderen Gartentrick für zu Hause abzuschauen. „Wir freuen uns auf den Ansturm nach der Pandemie. Unser Garten-Team wird zur Zeit ordentlich auf Trab gehalten – und wir tun alles dafür, den Schlossgarten in einem exzellenten Zustand zu erhalten“, sagt Sandra Moritz, die Leiterin der Schlossverwaltung Schwetzingen.
TIERLEBEN IM PARK
Der Schlossgarten steht auch in der Verantwortung des Naturschutzes. Landschaftspfleger Gerhard Raab von den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg erklärt, dass zum Beispiel die kleinen Puttenbrunnen im Mittelparterre in Betrieb sein müssen: „Sie sind ein wichtiger Ort für die vom Aussterben bedrohte Wechselkröte, die aktuell hier laicht.“ Freien Auslauf haben jetzt die im Garten lebenden Wildtiere, wie die üppige Feldhasenpopulation. Sie springen nun tagsüber im Mittelparterre herum und beißen hier und da den Veilchen die Blütenköpfe ab. Alle Tiere im Schlossgarten sind Wildtiere, die sich schnell an die neue Situation angepasst haben.
OSTERN OHNE OSTERHOPPELN
Der Osterhase, der immer am Ostersonntag durch den Schlossgarten hoppelt, bleibt in diesem Jahr zu Hause. Das Kostüm hängt ungenutzt bei der Schlossverwaltung im Schrank. Hingegen fühlt sich der echte Hase im Garten derzeit sehr wohl. Niemand stört tagsüber die Feldhasen, die das Mittelparterre erobert haben: Da lässt sich über die breiten, wassergebundenen Wege spurten und die mit viel Mühe angelegten Beete mit einem Rundrücken eignen sich hervorragend dazu, sich einzugraben – der Schlossgarten ist ein Paradies für Hasen.
Information
Aktuell sind Schloss und Schlossgarten Schwetzingen wie alle Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg ebenso wie alle Kultureinrichtungen geschlossen.