TURMFALKEN IN BURG WÄSCHERSCHLOSS
Die Falken beziehen das Nest unter Dachvorsprung jedes Jahr – und auch fast in jedem Jahr gibt es Nachwuchs. Wenn die Jungfalken geschlüpft sind, hört man ihre Rufe, wenn man im berühmten Hof der Stauferburg steht. Im letzten Jahr konnte das Team im Wäscherschloss einen Jungfalken aus allernächster Nähe beobachten und fotografieren. Der junge Vogel war im Burghof gelandet – vermutlich, weil seine Flugtechnik noch nicht ganz ausgereift war. Sehr zutraulich sei der Vogel gewesen, erzählt eine Mitarbeiterin von den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg. „Am Ende hat er sich hinter der Tür vor den Besuchern versteckt.“ Mit Unterstützung eines der Elternvögel gelang es dann wohl dem Flugneuling, wieder zu starten und ins sichere Nest zurückzukehren.
WAS MACHEN DIE FALKEN IN DIESEM FRÜHJAHR?
Wird es auch in diesem Jahr wieder junge Falken geben? „Wir gehen sicher davon aus“, sagt Barbara Brauch, bei der Schlossverwaltung Ludwigsburg für die Betreuung des Wäscherschlosses zuständig. „Die Falken sind da, das kann man beobachten. Aber ihr Nistplatz unter dem Dach ist nicht einsehbar.“ Da hilft nur warten – bis die Jungvögel ihre Anwesenheit durch ihre hungrigen Rufe nach den Eltern signalisieren und ihre ersten Flugversuche machen.
NATURSCHUTZ BEI DEN STAATLICHEN SCHLÖSSERN UND GÄRTEN
Viele der historischen Monumente, die von den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg betreut werden, bieten bedrohten und seltenen Tierarten Lebensraum. Etwa die Mauern des Heidelberger Schlosses: Die Ruinen sind einer der wichtigsten Winterschlaforte für Fledermäuse in Nordbaden. Der Betrieb und sämtliche Bauarbeiten in dem Schloss, das jedes Jahr von über eine Million Gäste besucht wird, respektieren in ihren Planungen und Abläufen die Bedürfnisse dieser bedrohten Tierarten. Die großen historischen Gärten sind mit ihrem oft Jahrhunderte alten Baumbestand Lebensraum für Insekten und Vögel und beherbergen über lange Zeit gewachsene Artengemeinschaften und Biotope. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Staatlichen Schlösser und Gärten haben in den letzten Jahren gelernt, die Monumente nicht nur als historische Zeugnisse, sondern auch in ihrer Qualität als besondere Biotope wahrzunehmen.
TURMFALKEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG
Die Zahl der Turmfalken hat in der jüngeren Vergangenheit stark abgenommen: Der Pestizideinsatz bis in die 1970er-Jahre führte bei den Vögeln zu so dünnen Eischalen, dass in vielen Gelegen die Eier zerbrachen. Durch intensiven Artenschutz, Umweltschutz und ein weitreichendes Verbot von DDT konnten sich die Bestände weltweit erholen. In den letzten Jahren haben sich die Bestandszahlen wieder soweit entwickelt, dass diese Falkenart als nicht bedroht eingestuft wird. Turmfalken erreichen eine Körperlänge von ca. 35 cm und einer Flügelspannweite von etwa 75 cm. Typisch ist ihr Flugverhalten: Man erkennt sie am „Rütteln“, einer Flugtechnik, mit der sie in der Luft stehen bleiben können, um Beute beobachten zu können. Ihren Namen tragen die Turmfalken nach ihren bevorzugten Nistorten: Sie suchen für ihre Nester gern hohe Bauwerke.
STAUFERBURG MIT WEITER SICHT
Die Burg ist ein beliebtes Ausflugsziel in den schönen Monaten: Kein Wunder, bietet sie doch mit ihrer vollständig erhaltenen Mauer einen mehr als eindrucksvollen Anblick. Viele Legenden ranken sich um ihre Verbindung mit den berühmten Stauferkaisern. Dass die Mauern der kleinen Burg sich so unbeschädigt präsentieren, ist außergewöhnlich, sind doch die meisten größeren Burgen lange schon zu Ruinen zerfallen. Von der Burg bietet sich ein großartiger Blick zum nahen Hohenstaufen: Auf dem Plateau dieses Berges lag einst die mächtige Stammburg der Staufer.
Service und Information
ÖFFNUNGSZEITEN
Aktuell ist Kloster Lorch wie alle Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg ebenso wie alle Kultureinrichtungen geschlossen.
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