SCHLOSS BRUCHSAL, HERZ DER STAATLICHEN SCHLÖSSER
Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, wies bei der Vorstellung des Programms zum Gedenken darauf hin, dass das Bruchsaler Schloss ein Monument von ganz besonderem Symbolwert sei: „Schloss Bruchsal mit seiner bewegenden Geschichte des Wiederaufbaus zeigt, welche verbindende kulturelle Kraft ein historisches Monument haben kann.“ Für die Staatlichen Schlösser und Gärten ist Schloss Bruchsal von besonders großer Bedeutung: Die Verwaltung der 62 bedeutendsten kulturhistorischen Monumente des Landes hat seit ihrer Gründung ihre Zentrale und ihren Sitz im einstigen fürstbischöflichen Schloss. Michael Hörrmann: „Wir sehen uns mit dem Schloss an zentraler Stelle eingebunden in das geschichtliche Bewusstsein der Stadt und der Region.“
LEGO-MODELL MACHT ZERSTÖRUNG GREIFBAR
Die Staatlichen Schlösser und Gärten widmen der Geschichte des Wiederaufbaus mehrere Führungen. Da das Schloss ein Ort ist, an dem sich die Staatlichen Schlösser und Gärten mit ihrem Programm ganz besonders an Familien wenden, hat sich Dr. Petra Pechaček, als Konservatorin für Schloss Bruchsal zuständig von der aktuellen Lego-Ausstellung inspirieren lassen. So entstand die Idee, das zerstörte Schloss aus den Bausteinen nachzuschaffen. Ab dem 1. März zeigt ein großes Lego-Modell das Schloss im Nachkriegszustand – ein eindrucksvolles und familientaugliches Symbol. „Das Modell soll in der Intrada alle Besucherinnen und Besucher – selbst wenn sie nur einen Blick in das Schloss werfen möchten – an den 1. März 1945 und die Vergänglichkeit selbst einer monumentalen Anlage wie Schloss Bruchsal erinnern“, erklärt Dr. Petra Pechaček. Für die Staatlichen Schlösser und Gärten passt das Modell zudem gut ins aktuelle Themenjahr „Unendlich schön. Monumente für die Ewigkeit“. Dr. Petra Pechaček ergänzt: „Aus den Bausteinen kann man immer wieder Neues schaffen. Diese Idee hat mich fasziniert, nicht nur immer die schönen Seiten von Monumenten darstellen zu lassen, sondern auch das Zerbrochene, Zerstörte.“
FILM UND INSTALLATION VON CARMEN OBERST
Ebenfalls im Schloss präsentiert das Deutsche Musikautomaten-Museum (DMM) im Treppenhaus ein künstlerisches Zeitdokument der besonderen Art. Die Künstlerin Carmen Oberst, in Bruchsal geboren und in Hamburg lebend, verarbeitet in ihrem Animationsfilm „Mathildes Reise. Schloss Bruchsal. Orchester der Bilder 4“ die Erinnerungen ihrer Mutter Mathilde, eine Augenzeugin des 1. März 1945, mit Filmsequenzen des wiedererstandenen Schlosses Bruchsal und seinen Räumen – darunter auch das DMM. Die Installation von Carmen Oberst wird in den folgenden Monaten zu sehen sein.
KONZERT UND BILDER-PROJEKTION IM EHRENHOF
Den Abend des 1. März eröffnet ein Gedenkkonzert in der Hofkirche St. Damian und St. Hugo. Nach der Zerstörung wurde der mächtige barocke Kirchenbau nur in den äußeren Formen wiederhergestellt und im Inneren ganz modern angelegt. Um 18 Uhr findet hier ein Chor- und Orchesterkonzert der Katholischen Bezirkskantorei Bruchsal zum Gedenken an den Jahrestag der Kriegszerstörung statt. Nach dem Ende des Friedenskonzerts in der Hofkirche wird, als stiller und zugleich optisch eindrucksvoller Höhepunkt des Tages, eine große Projektion die Schlossfassade zum Leben erwecken, gemeinsam ausgerichtet von der Stadt Bruchsal und den Staatlichen Schlössern und Gärten. Die Bilderfolgen, zu sehen auf der Ehrenhofseite, zeigen die Zerstörung und den Wiederaufbau von Schloss und Stadt Bruchsal und beginnen um 19.30 Uhr – jeweils in 30-minütiger Abfolge, bis um 22 Uhr.
WEITERE TERMINE IM APRIL UND MAI
Im April und Mai bieten die Staatlichen Schlösser und Gärten zwei weitere Führungen an, bei denen es um die Geschichte des Schlosses seit dem Zweiten Weltkrieg geht: am Sonntag, 5. April „Gebaut – zerstört – wiedererstanden. Die etwas andere Schlossbaugeschichte“ und am Sonntag, 17. Mai „Barocke Pracht – gestern und heute“, ein Rundgang, der die Bau- und Renovierungsgeschichte von Schloss Bruchsal von außen und innen in den Blick nimmt und Details aus der Geschichte des Wiederaufbaus und der Wiederherstellung der Beletage vermittelt, die nirgendwo nachzulesen sind. Weitere Veranstaltungen der Stadt Bruchsal erinnern an das Kriegsende und den Neubeginn und stehen noch bis zum Jahresende auf dem Programm.
Service und Informationen
PROGRAMM IN SCHLOSS BRUCHSAL
Sonntag, 1. März 2020, 15.30 Uhr
Barocke Pracht neu entfaltet
Sonderführung mit Claudia Reisch, Vermögen und Bau Baden-Württemberg, und Dr. Petra Pechaček, Konservatorin der Staatlichen Schlösser und Gärten
Anmeldung erforderlich
Sonntag, 1. März 2020, 17 Uhr
Mathildes Reise
Animationsfilm, Installation im Deutschen Musikautomaten-Museum
Treffpunkt an der Schlosskasse, Teilnehmerzahl auf 25 Personen begrenzt.
Eintritt zur Sonderveranstaltung frei, Voranmeldung erforderlich: Tel. 07251-74-2652, E-Mail: dmm@landesmuseum.de
Sonntag, 1. März 2020, 18 Uhr
Abendliches Friedenskonzert
mit Werken von Beethoven, Mendelssohn und Pärt
Bruchsal, Hofkirche St. Damian und St. Hugo, Schlossraum 8
Katholisches Bezirkskantorat Bruchsal und kath. Kirchengemeinde St. Vinzenz, Bruchsal
Eintritt auf Spendenbasis
Sonntag, 1. März 2020, 19.30 bis 22 Uhr (jeweils in 30-minütiger Abfolge)
Nächtliche Projektion an der Schlossfassade
Zerstörung und Wiederaufbau von Bruchsal
Schloss Bruchsal, Ehrenhof
Stadt Bruchsal und Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Sonntag, 5. April 2020, 15 Uhr
Gebaut – zerstört – wiedererstanden
Die etwas andere Schlossbaugeschichte
Schlossführung mit Sabine Kufferath-Lampl
Sonntag, 17. Mai 2020, 15 Uhr
Barocke Pracht – gestern und heute
Zur Bau- und Renovierungsgeschichte von Schloss Bruchsal
Führung mit Claudia Reisch und Kiriakoula Damoulakis
Für die Führungen im Schloss ist eine Anmeldung erforderlich:
Tel. +49(0)62 21.65 888 15, E-Mail: service@schloss-bruchsal.de
ÖFFNUNGSZEITEN
Di – So, Feiertag 10:00 - 17:00 Uhr
INFORMATIONEN
Schloss Bruchsal
Schlosskasse
Schlossraum 4
76646 Bruchsal
+49(0)72 51.74 26 61
info@schloss-bruchsal.de