DREI FALKENKÜKEN IM SCHLOSS
Das Nest der geschützten Wanderfalken ist unter ständiger Beobachtung – und so konnte ein Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz bereits Mitte März feststellen: Vier Eier hat das Falkenweibchen gelegt. Das Weibchen war es auch, das überwiegend brütete und nur ausnahmsweise löste sie das Männchen ab. Um den 15. April sind drei Falkenküken geschlüpft, die von der Mutter etwa acht Tage lang „gehudert“ werden: So nennen es die Fachleute, wenn die Falkenmutter die Jungen schützend bedeckt.
DAS MÄNNCHEN BRÜTET MIT
Die Küken haben sich gut entwickelt. Während des Brütens hat das Männchen für die Ernährung des Weibchens gesorgt. Jetzt bei der Jungenaufzucht besorgt es weiterhin das Futter, das Weibchen füttert damit die Jungen: Wanderfalken ernähren sich überwiegend von Vögeln, die sie Flug schlagen. Ungewöhnlich: Das Ludwigsburger Schlossfalkenmännchen hat sich schon in den ersten Tagen an der Fütterung beteiligt, was andere Falkenmännchen erst ab der dritten Lebenswoche der Jungen tun. Diese Beobachtung machten die Fachleute der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz.
DIE FALKENKÜKEN SIND SCHON BERINGT
In Anwesenheit von Stephan Hurst, dem Leiter der Schlossverwaltung, konnten am 3. Mai die drei Jungfalken von einem erfahrenen Mitarbeiter der AG Wanderfalkenschutz beringt werden. Aus der Nähe konnte man dabei auch feststellen, dass die Jungfalken zwei Männchen und ein Weibchen sind, was man schon in diesem Alter an den für Greifvögel typischen Geschlechtsunterschieden von Größe und Gewicht erkennen kann: Das kräftige junge Weibchen wog bei der Beringung 790 g, die beiden Männchen hingegen nur jeweils 520 g, also etwa ein Drittel weniger; deshalb nennt man sie auch „Terzel“. Auch nach der Beringung sind die Jungfalken wohlauf und sie werden von beiden Eltern weiter versorgt und bewacht. Sie haben noch ein grauweißes Pelzdunenkleid, aus dieser „Wolle" sprießen aber schon deutlich die Schwanz- und Schwungfedern hervor, im Alter von 4 Wochen sind sie ziemlich komplett befiedert.
BERINGUNG DIENT DEM SCHUTZ DER VÖGEL
Durch die Beringung der Jungvögel kann man künftig feststellen, wo sich diese Falken aufhalten. Die Leichtmetallringe haben für jeden Vogel eine spezielle Farbe und einen individuellen Buchstaben- und Zahlencode, den man unter günstigen Bedingungen sogar mit einem Fernglas oder Teleobjektiv ablesen kann, ohne den Vogel einzufangen. Dadurch war es zum Beispiel möglich, dass ein in Baden-Württemberg beringter Wanderfalke später in Belgien beobachtet und identifiziert werden konnte.
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