Montag, 18. Februar 2019

Barockschloss Mannheim | Allgemeines 100 JAHRE STURM AUF DAS SCHLOSS

Der 22. Februar ist ein wichtiges Datum in der Geschichte von Schloss Mannheim: Vor genau 100 Jahren wurde es zum Schauplatz eines historischen Ereignisses von besonderer Bedeutung. Nach der Ausrufung der Räterepublik an diesem Tag zogen Mitglieder des „Revolutionären Arbeiterrats“ zum Schloss, das damals Sitz der Justiz- und Verwaltungsbehörden war. Sie zerstörten das Mobiliar und setzten Aktenschränke in Brand. Der Aufstand in Mannheim endete am 25. Februar – die politischen Umwälzungen ließen sich nicht aufhalten: Eine neue Staatsform, die Republik, wurde etabliert.

Politische Umwälzungen: Vor 100 Jahren stürmten Revolutionäre das Schloss

  

Der 22. Februar ist ein wichtiges Datum in der Geschichte von Schloss Mannheim: Vor genau 100 Jahren wurde es zum Schauplatz eines historischen Ereignisses von besonderer Bedeutung. Nach der Ausrufung der Räterepublik an diesem Tag zogen Mitglieder des „Revolutionären Arbeiterrats“ zum Schloss, das damals Sitz der Justiz- und Verwaltungsbehörden war. Sie zerstörten das Mobiliar und setzten Aktenschränke in Brand. Der Aufstand in Mannheim endete am 25. Februar – die politischen Umwälzungen ließen sich nicht aufhalten: Eine neue Staatsform, die Republik, wurde etabliert.

 

Das Schloss als Behördensitz

Die Novemberrevolution im Jahr 1918 hatte bereits die 200-jährige Geschichte von Schloss Mannheim als Residenz beendet: Großherzog Friedrich II. hatte abgedankt und das Schloss war durch einen Abfindungsvertrag in das Eigentum des Freistaates Baden übergegangen. Die seit 1803 im Schloss befindlichen Gobelins wurden dem ehemaligen Großherzog überlassen, Teile der mobilen Ausstattung gingen als staatliche Leihgabe an das städtische Museum. Ein Museum im Schloss selbst wurde erst sieben Jahre später, 1926, eingerichtet. 1919 fanden zunächst staatliche Justiz- und Verwaltungsbehörden sowie Gefängniszellen ihren Platz in den Räumen der riesigen Anlage.

 

Ausrufung der Räterepublik
In Mannheim, mit rund 3.500 Parteimitgliedern eine Hochburg der USPD, wurde am 22. Februar 1919 der Generalstreik ausgerufen und vom KPD-Funktionär Albert Stolzenburg die Räterepublik proklamiert. In der Proklamation hieß es: „Die gestrige Demonstration hat den Anschluss an eine süddeutsche Räte-Republik einstimmig zugestimmt, in Mannheim ist der Revolutionäre Arbeiter-Rat ins Leben gerufen. […] Er hat die gesamte ausführende Gewalt in die Hände genommen. Vom heutigen Tage an ist der Revolutionäre Arbeiter-Rat die höchste Behörde der Stadt Mannheim! […]“

 

Sturm auf das Schloss am 22. Februar

Nach dieser Proklamation forderten verschiedene Redner der Demonstration die Teilnehmer zu einer konkreten Aktion für die Herstellung der Räterepublik auf. Diesem Aufruf schlossen sich rund 1.000 Menschen an, die nach der Veranstaltung zum Schloss zogen, in dem sich Abteilungen der Justiz- und anderer Verwaltungsbehörden befanden. Die Demonstranten entwaffneten die Sicherheitsleute des Schlosses und drangen in die Räume ein. Sie zerstörten Einrichtungsgegenstände und zündeten Justizakten an. Aus den Untersuchungshaftzellen im Keller des Schlosses wurden politische Gefangene und andere Häftlinge befreit. Der Aufstand dauerte jedoch nur wenige Tage. KPD, USPD und SPD einigten sich am 25. Februar 1919 auf den Rücktritt des Arbeiterrats: Die Räterepublik in Baden war gescheitert.

 

Eines der grössten Barockschlösser
Nicht ganz ein Jahrhundert alt ist die Geschichte von Schloss Mannheim als Museum, sie beginnt erst 1926. Aber das Ende der Monarchie markiert überall den Übergang der Residenzen in die staatliche Verwaltung und damit auch in den meisten Fällen den Anfang der  musealen Nutzung. Mit rund 100.000 Besuchern jährlich ist das Mannheimer Schloss eines der wichtigeren Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Das eindrucksvolle Barockschloss zählt mit seinem weiten Ehrenhof und einer Schaufassade von 440 Metern Länge zu den größten Schlössern Europas. Die Residenz ist ein Ort, an dem sich heute die Welt der Kurfürsten und des Großherzogs wieder erleben lässt – mit den vielen Stücken, die vom Leben am Hof erzählen: barocke Möbel, kostbare Tapisserien, kunstvolle Gemälde, das großherzoglich-badische Hofsilber oder das Diadem der Großherzogin Stephanie. Im Erdgeschoss des Schlosses lädt die Dauerausstellung „Kunst und Kultur am Mannheimer Hof“ zu einer Reise durch verschiedene Epochen der Schlossgeschichte ein.

www.schloss-mannheim.de

 

Service

 

BAROCKSCHLOSS MANNHEIM

ÖFFNUNGSZEITEN (bis 3. März 2019)

Dienstag bis Sonntag, Feiertage 10 bis 17 Uhr

 

BITTE BEACHTEN

Im Barockschloss Mannheim finden 2019 Sanierungsarbeiten statt. Das Schlossmuseum, die Schlosskasse und der Shop sind vom 4. März 2019 bis voraussichtlich Ende Januar 2020 geschlossen. Mietveranstaltungen im Rittersaal und Gartensaal sind weiterhin möglich.

 

Bismarckstraße 10

68161 Mannheim

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Telefon +49(0)62 21. 6 58 88 - 0

service@schloss-mannheim.com

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