Adam und Eva im Schwabenland: Ein-Mann-Theater „Die schwäbische Schöpfung“
Im Rahmen des Themenjahres „Barock“ der Staatlichen Schlösser und Gärten lockt Kloster Schussenried mit einer besonderen Theateraufführung: Am Samstag, 6. Juni, ist dort „Die schwäbische Schöpfung“ zu sehen. Die Komödie des Pfarrers, Chorherrn und Dichters Sebastian Sailer wurde 1743 im Kloster Schussenried uraufgeführt. Jetzt wird das Stück von Berthold Biesinger mit seinem Ein-Mann-Theater in die heutige Zeit versetzt.
ADAM UND EVA IN DER WELT OBERSCHWÄBISCHER BAUERN
Fast 300 Jahre nach seiner Uraufführung kehrt das Meisterwerk von Sebastian Sailer an seinen Geburtsort zurück: Am Samstag, 6. Juni, wird in Kloster Schussenried das Theaterstück „Die schwäbische Schöpfung“ aufgeführt. Die Komödie zeigt, wie genial schon vor Jahrhunderten im schwäbischen Raum – und im heimischen Dialekt – gedacht und gedichtet wurde. Das Stück versetzt auf liebevolle und bildkräftige, wenn auch für damalige Verhältnisse recht derbe Weise, die biblische Schöpfungsgeschichte um Adam und Eva in die Welt der oberschwäbischen Bauern. Berthold Biesinger bringt das Stück mit seinem Ein-Mann-Theater auf die Bühne des Klosters. Im bunten Apfelhemdle spielt er „Gottvadder“, Adam, Eva und schließlich den Erzengel, der Adam und Eva aus dem Paradies verjagt.
EIN MEISTERWERK DES BAROCK
Sebastian Sailers „Schwäbische Schöpfung“ stammt tatsächlich, historisch verbürgt, aus Kloster Schussenried: Am 10. November 1743 wurde das Stück anlässlich des Geburtstages von Abt Siard Frick dort uraufgeführt. Die Inszenierung war einer der Höhepunkte der Theatergeschichte des Klosters, die schon damals viel Beifall erhielt. In Anwesenheit vieler hoher Gäste aus Kirche und den weltlichen Adelshäusern führte Sebastian Sailer das Stück alleine auf. Es gilt bis heute als unübertroffenes Meisterwerk des Priesters und Dichters. Sailer (1714–1777) trat bereits als Schüler ins Prämonstratenserkloster Obermarchtal ein und wurde 1738 zum Priester geweiht. Der dichtende Priester war einer der populärsten Oberschwaben seiner Zeit.
ZEITREISEN IN EINE SPANNENDE EPOCHE
Die grandiosen historischen Schätze des Landes unter einem Thema neu oder gar zum ersten Mal entdecken – das ist die Idee hinter den Themenjahren der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, die 2015 ihre Premiere feiern. Den Auftakt bildet das Barockjahr, das Zeitreisen in eine Epoche bietet, in der Glanz und Tragik eng verbunden waren. 16 Monumente sind beim Themenjahr mit dabei: Neben dem Kloster Schussenried, in dem am 6. Juni mit der „Schwäbischen Schöpfung“ das barocke Theater zelebriert wird, bieten auch das Residenzschloss Ludwigsburg, die Schlösser von Bruchsal, Rastatt und Rastatt-Favorite, Mannheim und Schwetzingen, Stuttgart-Solitude, Weikersheim, die Klöster in Schöntal, Ochsenhausen und Wiblingen, Schloss und Kloster Salem, Schloss Meersburg, Schloss Tettnang und die Festungsruine Hohentwiel 2015 ein barockes Programm.
EINE DER SCHÖNSTEN RAUMSCHÖPFUNGEN DES BAROCK
Das Prämonstratenserkloster Schussenried ist eine Hauptsehenswürdigkeit an der Oberschwäbischen Barockstraße und ein beliebtes Ausflugsziel. Ein besonderer Blickfang ist der Bibliothekssaal mit seiner reichen Ausstattung. Er gilt als eine der bedeutendsten Raumschöpfungen des Barock in Süddeutschland.
Donnerstag, 28. Mai 2015
Kloster Schussenried, Bad Schussenried |
Sonstige Veranstaltungen
„DIE SCHWÄBISCHE SCHÖPFUNG“ AM 6. JUNI
Im Rahmen des Themenjahres „Barock“ der Staatlichen Schlösser und Gärten lockt Kloster Schussenried mit einer besonderen Theateraufführung: Am Samstag, 6. Juni, ist dort „Die schwäbische Schöpfung“ zu sehen. Die Komödie des Pfarrers, Chorherrn und Dichters Sebastian Sailer wurde 1743 im Kloster Schussenried uraufgeführt. Jetzt wird das Stück von Berthold Biesinger mit seinem Ein-Mann-Theater in die heutige Zeit versetzt.