Freitag, 20. März 2015

Schloss und Schlossgarten Weikersheim | Sonstige Veranstaltungen AURIKELTHEATER IM KASTELLANGARTEN

Im Frühling zeigt Schloss Weikersheim wieder nostalgische Blüten: Im Schlosshof wird ein „Aurikeltheater“ aufgebaut. Ab dem 13. April und bis zum 10. Mai sind diese Modepflanzen des 17. und 18. Jahrhunderts zu sehen. Präsentiert werden sie auf einer treppenförmigen Holzetagere mit Überdach – gebaut exakt nach historischen Vorbildern.

Aurikeln kündigen den Frühling an

Im Frühling zeigt Schloss Weikersheim wieder nostalgische Blüten: Im Schlosshof wird ein „Aurikeltheater“ aufgebaut. Ab dem 13. April und bis zum 10. Mai sind diese Modepflanzen des 17. und 18. Jahrhunderts zu sehen. Präsentiert werden sie auf einer treppenförmigen Holzetagere mit Überdach – gebaut exakt nach historischen Vorbildern.

INVENTARLISTE WEIST AURIKELN NACH
Aurikeln gehören in den Schlossgarten von Weikersheim wie Zitrusgewächse, Granatapfel, Lorbeer und Agaven. Das wissen die Schlossgärtner aus der Garteninventarliste von 1745. Ihren Siegeszug als Modepflanze begannen die auch Bärenöhrchen genannten Aurikeln im 17. Jahrhundert in Lüttich. Über Holland und England gelangten sie in mitteleuropäische Herrschaftsgärten. Auch im Weikersheimer Schlossgarten – einem Musterbeispiel für die barocke Gartenbaukunst einer deutschen Kleinresidenz – haben die Aurikeln ihren Platz.

WARUM ZUM AURIKELTHEATER EIN DACH GEHÖRT
Es ist in Weikersheim Tradition, dass die Besucher die Frühblüher im Kastellangarten so präsentiert sehen wie zur Zeit des Grafen Carl Ludwig von Hohenlohe-Weikersheim: auf überdachten Holzetageren, Aurikeltheater genannt. Wie die adeligen Damen der Zeit ihren blassen Teint durch Sonnenschirme beschatteten, schützte man auch die empfindlichen Aurikelblüten vor Regen und Sonnenlicht. Zwischen dem 3. April und dem 10. Mai können Ausflügler, Hobbygärtner und Gartenspezialisten aus ganz Deutschland im Schlosshof von Weikersheim die vielgestaltigen Aurikeln bewundern, die im Kastellangarten historisch korrekt und ansprechend in Szene gesetzt sind.

HISTORISCH, VIELGESTALTIG UND IN IMMER NEUEN FARBEN
Schon im Mittelalter wurden Primeln in Gärten gepflanzt. 1561 listete der Gelehrte
und Naturforscher Konrad Gessner in seinem Werk „Horti Germaniae“ die Aurikel
auf. Ihr lateinischer Name lautet „Primula auricula“. Im 17. und 18. Jahrhundert
blühte die Aurikelzucht. Es wurden immer neue Arten kreiert. Kuriose Farben und
Blütenformen kamen zustande, die zur Beliebtheit der farbenprächtigen Pflanzen
im Barock maßgeblich beitrugen. Die Farbpalette der Blüte reicht von Schwarz und
Rot über Rosa bis hin zu Gelb und Weiß. Durch intensive Züchtungen entstanden
neben ungefüllten und einfarbigen Blüten auch gefüllte, mehrfarbige, geflammte,
bemehlte und sogar grüne Blüten. Möglichst viele verschiedene Züchtungen
präsentieren zu können, war das Anliegen vieler adeliger Gartenbesitzer.

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