Wissenswertes über Zitronenbäume und andere Kostbarkeiten der Orangerie
Außergewöhnliches hat der Weikersheimer Schlossgarten auch in botanischer Hinsicht zu bieten. Die ersten Führungen zu den Zitronenbäumen und weiteren südländischen Kostbarkeiten in der Orangerie waren frühzeitig ausgebucht.
NEUE SONDERFÜHRUNG FÜR FREUNDE BESONDERER GÄRTEN
Unter dem Thema „Der Duft des Südens – die Orangerie im Winter“ führten die Schlossgärtnerinnen Sandra Martin und Katja Bischoff kundig durch den Schlossgarten hin zu der Orangerie mit den kostbarsten Gewächse, die die Barockzeit kannte und die der Hohenloher Graf Carl Ludwig als Prunkstücke in großer Zahl zur Schau stellte. Mehrere Hundert der Citrus-Früchte, zu denen man neben den Zitronen auch Orangen und Pomeranzen zählte, werden in einem Inventar von 1745 aufgeführt.
Als „Hohenloher Versailles“ ließ der Weikersheimer Herrscher vor 300 Jahren das ererbte Renaissance-Schlosses umgestalten, innen mit prächtigen Wohnräumen, dazu auf der Südseite mit einem Lustgarten voll symbolträchtiger Steinfiguren und südländischer Pflanzen. Mit all dem wollte der Hohenloher Herrscher seine Bedeutung zur Schau stellen. Was einst nur den adligen Gästen zugänglich war, besuchen heute mehr als 100000 Gäste aus aller Welt. Die Schlossgärtner, unterstützt durch Saisonkräfte, sorgen das ganze Jahr über für den Erhalt des Gartens, der sich heute wieder im Zustand von 1750 präsentiert.
Kenntniseich und anschaulich führten Sandra Martin und Katja Bischoff ihre Gäste ein in die Gestaltung des Gartens und die Funktion der beiden Flügel der Orangerie. „Sie verdienen der Reichtum der Gärten genannt zu werden, das Entzücken des Gesichts, die Lust des Geruchs und das Vergnügen des Geschmacks“ hatte ein zeitgenössischer Chronist über sie geschrieben. Die Führerinnen zeigten die Fülle der Citrusfrüchte, erläuterten ihre Herkunft und die einzelnen Arten von Pomeranzen, Orangen und Zitronen und gaben wertvolle Tipps zur Pflege der heimischen Zitronenbäume. Die Nachfragen der Besucher bewiesen, dass davon nicht wenige auch in den Gärten und Wintergärten der Region zu finden sein dürften.
Keine Antwort blieben Katja Bischoff und Sandra Martin auf die fachlichen Fragen schuldig und manch einer der Gäste staunte über die Sorgfalt, die zur rechten Pflege der südländischen Pflanzen nötig ist. Derzeit seien sie voll beschäftigt damit, so die Gärtnerinnen, all die Orangeriepflanzen zu schneiden. Jetzt sei die rechte Zeit für den kräftigen „Frühjahrsschnitt“, beim Feinschnitt im Sommer würden dann nur noch die jungen Triebe entspitzt. Eine Kostprobe der einst so kostbaren heißen Zitronenlimonade leitete über zur Vorstellung weiterer südländischer Pflanzen wie Granatäpfeln und Zypressen. Vorgestellt wurde auch die rechte Orangeriehälfte, in der selbst große Bäume im Winter umgetopft werden können – heutzutage mit Hilfe des Radladers, nicht mehr mit einem Flaschenzug wie einst am Grafenhof.
Bereits ausgebucht ist auch der zusätzlich angebotene Führungstermin am 22. März. Wieder angeboten wird die Führung am 15. November und 13. Dezember, jeweils um 14.30 Uhr. Die sommerliche Blütenpracht präsentieren die Gärtnerinnen bei einer weiteren neuen Sonderführung „Blütenpracht und Farbenzauber“ am 15. Mai (14.30 Uhr), 28. Juni (11.00 Uhr) und 5. September (14.30 Uhr). Wegen beschränkter Teilnehmerzahl ist Anmeldung bei der Schlosskasse nötig unter Telefon 07934/992950. Für Gruppen können Termine nach Wunsch vereinbart werden.