Chorklang im Kapellenraum: Am 4. Juni singt „Musikwerk Stuttgart“
Im Mai begannen die Chorkonzerte im berühmten Kuppelraum – und schon beim ersten Termin strömten die Zuhörerinnen und Zuhörer. Am Sonntag steht mit die jungen Chorvereinigung „Musikwerk Stuttgart“ der nächste Auftritt auf dem Programm der Grabkapelle. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg haben Chöre aus der Region eingeladen, in der außergewöhnlichen Akustik der Grabkapelle auf dem Württemberg zu singen. Die Auftritte gehören zum Themenjahr „Über Kreuz“, mit dem an die Reformation und ihre Folgen erinnert wird. Eine der Folgen: der gemeinsame Gesang, der ursprünglich aus der Tradition der neuen Gottesdienste stammte und aus dem die Chortradition, ein württembergisches Markenzeichen, entstanden ist.
EINDRUCKSVOLLER KLANG IN DER GRABKAPELLE
Beim ersten Konzert im Mai strömten die Menschen zum Mausoleum auf dem Württemberg – und es lohnte sich. Der Auftritt des ersten Chores in der Reihe der Staatlichen Schlösser und Gärten, die „Fellbacher Trollinger“, beeindruckte die Zuhörer sichtlich, berichtet Birgit Strobel, stellvertretende Leiterin der Schlossverwaltung Ludwigsburg und zuständig für die Grabkapelle. Sie war dabei und erlebte selbst den Klang: „Die Akustik ist überwältigend“ sagt Birgit Strobel und erzählt von der „absoluten Begeisterung“ des Publikums: „Am Ende sangen wir alle mit.“
MUSIKWERK STUTTGART
Der Chor, der am 4. Juni auftritt, ist eine junge Vereinigung: Getragen von einem großen Pop-Chor mit etwa 100 Mitwirkenden, hat sich erst vor einem guten Jahr ein Verein konstituiert. Aus dem großen Kreis der Mitglieder des „Musikwerks Stuttgart“ werden immer wieder Projektchöre mit besonders Singbegeisterten gebildet, die ein eher klassisches Programm einstudieren – und ein solches Ensemble wird am Sonntag mit
etwa 20 Sängerinnen und Sängern auf dem Württemberg auftreten. Zweimal singen die Musikwerker: um 11 und um 12 Uhr. Die Konzerte im kuppelgewölbten Kapellenraum dauern jeweils etwa 20 Minuten.
GESANG ALS REFORMATORISCHE TRADITION
Die Konzerte in der Grabkapelle gehören zum Programm des Themenjahres „Über Kreuz“, das die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg für 2017 ausgerufen haben. Es erinnert daran, dass Martin Luther vor 500 Jahren seine Thesen veröffentlichte und damit die Reformation auslöste. Mit der Veranstaltungsreihe in der Grabkapelle auf dem Württemberg bringen die Staatlichen Schlösser und Gärten eine ganz besondere Saite der Reformation zum Klingen: die Tradition des gemeinsamen Singens. Es prägte von Anfang an den neuen evangelischen Gottesdienst. Viele der damals entstandenen Choräle sind heute noch bekannt, manche sind zu Volksliedern geworden, etwa das berühmte Paul-Gerhardt-Lied „Geh aus mein Herz und suche Freud“. Bis heute blüht, erwachsen aus dem gemeinsamen Singen seit dem 16. Jahrhundert, die berühmte schwäbische Chortradition.
TERMINE UND SERVICE
Sonntag, 4. Juni 11.00 und 12.00 Uhr: Musikwerk Stuttgart
Sonntag, 2. Juli 11.00 und 12.00 Uhr: Junger Chor Stuttgart
Sonntag, 6. Aug. 11.00 und 12.00 Uhr: CHORona Markgröningen
Sonntag, 3. Sept. 11.00 und 12.00 Uhr ∙ Kammerchor der Chorgemeinschaft Kai Müller,
Stuttgart
DAUER: 20 Minuten (pro Konzert)
PREIS: Erwachsene 6,00 €, ermäßigt 3,00 €
INFORMATIONEN
Grabkapelle auf dem Württemberg
Württembergstraße 340
70327 Stuttgart
Telefon +49(0)7 11.33 71 49
info@grabkapelle-rotenberg.de