13. April: Vor 200 Jahren kam die Zarentochter Katharina in Stuttgart an
EIN KURZES UND BEWEGTES LEBEN
1788
Geburt am 21. Mai 1788
Tochter der russischen Großfürstin Maria Fjodorowna (geb. Sophie Dorothee, Herzogin von Württemberg) und des Großfürsten Paul in Zarskoje Selo bei St. Petersburg; Enkelin Katharinas II., genannt die Große
Ausbildung: Von der Mutter sorgfältig ausgewähltes Bildungsprogrammmit den besten Lehrern der Zeit, Lehrinhalte nach Rousseau. Eigener Hofstaat als älteste Zarentochter
1801
Ermordung des Vaters Zar Paul I.
Katharinas Bruder Alexander wird neuer Zar.
1808/09
Werben Napoleons um die Hand der Zarentochter
1809
Hochzeit mit ihrem Cousin Prinz Georg von Holstein-Oldenburg, Umzug nach Twer, wo Georg als Gouverneur residiert.
1810
Geburt des Sohnes Alexander, der mit 19 Jahren stirbt
1812
Geburt des Sohnes Peter, der später Prinzessin Therese von Nassau- Weilburg heiraten wird. Im gleichen Jahr: Tod des Ehemanns.
Ab 1812
Aufenthalte an Höfen in England und Österreich auf der Suche nach einem neuen Ehemann.
1813
Völkerschlacht bei Leipzig, Sieg des Zars Alexander I. und des Erzherzogs von Österreich über Napoleon
1814
Erzwungene Abdankung Napoleons
1814/15
Wiener Kongress, Neuordnung Europas
1814 / 1815
Katharina in Wien
Teilnahme am Wiener Kongress. Katharina erwägt die Heirat mit dem katholischen Erzherzog Karl von Österreich, Bestimmungen der Orthodoxie lassen solche Ehen aber nicht zu. Katharina findet Gefallen am zuvor abgelehnten Kronprinzen Wilhelm von Württemberg.
1816
Hochzeit mit Wilhelm von Württemberg in St. Petersburg.
13. April 1816 Einzug in Stuttgart
1816
30. Oktober: Tod König Friedrichs. Am gleichen Tag: Geburt der Tochter Marie, spätere vermählte Gräfin Neipperg. Regierungsantritt Wilhelms I.
1816
„Jahr ohne Sommer“
Elendsjahr, ausgelöst durch den Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im April 1815, darauf folgt der Hungerwinter mit großer Not. 17.200 Menschen wanderten in die USA, Südamerika oder Russland aus. Aus Russland wird Getreide importiert.
Ab 1817
Aktive Armenfürsorge und Wohltätigkeit
1817
Gründung der Zentralleitung des Wohltätigkeitsvereins, heute: Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg
1817
Beschluss König Wilhelms I. für den Bau des Katharinenhospitals (Bauzeit 1820-1827) als erstes allgemeines Krankenhaus der Stadt Stuttgart, maßgebliches Einwirken Katharinas
1817
Gründung der Zentralstelle des Landwirtschaftlichen Vereins, aus der später das Landwirtschaftliche Institut Hohenheim hervorgeht
1818
Gründung des Königin-Katharina-Stifts („Katharinenstift“) als Eliteschule für Mädchen
1818
Begründung des Cannstatter Volksfestes durch Wilhelm I. und Katharina
1818
Gründung der Württembergischen Landessparkasse als Sparkasse für das gesamte Königreich Württemberg
1818
Geburt der Tochter Sophie, der späteren Königin der Niederlande und Großherzogin von Luxemburg
1819
Katharina stirbt unerwartet am 9. Januar 1819 im Alter von 30 Jahren.
Todesursache war wohl ein durch eine Grippe und Infektion begünstigter Hirnschlag. Königin Katharina wird zunächst in der Gruft der Württemberger in der Stuttgarter Stiftskirche beigesetzt.
1824
Überführung in die neu erbaute Grabkapelle auf dem Württemberg
REICHTUM DER ZARENTOCHTER
Katharina kam mit 2.000.000 Silberrubeln Mitgift nach Württemberg – üblich waren bei Zarentöchtern lediglich 1.000.000 Silberrubel. Dazu brachte sie eine reiche Ausstattung an Schmuck, Schuhen, Kleidung, Möbeln, Geschirr und Kirchengerät mit. Ihr Beichtvater, ein Psalmleser und drei Chorsänger begleiteten sie nach Stuttgart.
Freitag, 1. April 2016
Grabkapelle auf dem Württemberg |
Allgemeines
KÖNIGIN KATHARINA VON WÜRTTEMBERG
Hintergrundinformationen zum Leben der Königin Katharina von Württemberg