In der Wasen-Zeit: Sonderführungen über die Ursprünge des Cannstatter Volksfestes
Pünktlich zum Beginn des 169. Cannstatter Volksfestes am 26. September starten die Staatlichen Schlösser und Gärten in der Grabkapelle auf dem Württemberg mit Sonderführungen zum „Volksfest und seiner Entstehungsgeschichte“. So ungewöhnlich das klingt – die Verbindung von Mausoleum und Rummel auf dem Wasen ist ganz eng. Beide sind Projekte des württembergischen Königs Wilhelm I., entstanden am Beginn des 19. Jahrhunderts.
MIT EINEM VULKANAUSBRUCH FING ALLES AN
Gute Ideen werden oft aus der Not geboren. So war es auch mit dem Cannstatter Volksfest oder besser der „Centralstelle des landwirtschaftlichen Vereins“, die König Wilhelm I. und seine Frau Königin Katharina 1817 einrichteten. Diese Einrichtung sollte unter anderem mit einem landwirtschaftlichen Fest, Pferderennen und Preisverleihungen die Wirtschaft ankurbeln, um die bittere Not im Land zu mildern. Diese war durch Missernten in Folge von Kälteeinbrüchen und Unwettern in den Sommern 1815 und 1816 ausgebrochen. Heute weiß man, dass die Kältewelle die Folge eines Vulkanausbruchs im heutigen Indonesien war. Um Handel, Viehzucht und Landwirtschaft wieder zu beleben, fand am 28. September 1818 – einen Tag nach dem Geburtstag des Königs – das erste „Landwirtschaftliche Hauptfest“ am Neckarufer und in Sichtweite von Schloss Rosenstein statt. Bis heute orientiert sich der Beginn des Volksfestes am Geburtsdatum seines Gründers.
WISSENSWERTES UND ANEKDOTISCHES IN SICHTWEITE DES WASENS
Auch bei der Sonderführung haben die Besucher den Wasen vor Augen. Denn vom 411 Meter hohen Württemberg mit der Grablege des Königspaares aus lässt sich das Neckartal von Cannstatt bis Esslingen gut überblicken. Die Referenten Klaus-Peter Glass und Ute Springer erzählen, wie das Landwirtschaftliche Hauptfest in früherer Zeit begangen wurde und was sich bis heute verändert, aber auch erhalten hat. Zum Beispiel die Fruchtsäule. Denn die ragte – entworfen vom Hofbaumeister Nikolaus Friedrich von Thouret – schon bei der Premiere des „Landwirthschaftlichen Festes zu Kannstatt“ 1818 in die Höhe.
HISTORISCHER BEZUG ZWISCHEN MAUSOLEUM UND WASEN
Dass die Führungen in der Kapelle auf dem Württemberg stattfinden können, hat seinen historischen Grund: Das Bauwerk ließ König Wilhelm errichten, als seine junge Frau Katharina unerwartet gestorben war, geweiht dem Andenken an die russische Zarentochter, die wegen ihrer Wohltätigkeit mehr als beliebt bei der Bevölkerung war. Auch der König selbst ist in der Gruft der Grabkapelle bestattet. Das ist für die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg der Anlass, jetzt an vier Terminen bis zum 12. Oktober Sonderführungen anzubieten.
INFORMATIONEN
TERMINE DER SONDERFÜHRUNG
Freitag, 26. September, Freitag 03. Oktober, Freitag, 10. Oktober und Sonntag 12. Oktober, um jeweils 17.00 Uhr. Eintritt: Erwachsene 9.00 Euro/Ermäßigte 4.50 Euro. Anmeldung erforderlich: Telefon +49(0)71 41.18 20 04.
GRABKAPELLE AUF DEM WÜRTTEMBERG
Württembergstraße 340, 70327 Stuttgart Telefon +49(0)7 11.33 71 49 Telefax +49(0)7 11.327 88 86 info@grabkapelle-rotenberg.de
Dienstag, 16. September 2014
Grabkapelle auf dem Württemberg |
Führungen & Sonderführungen
EXTRA-FÜHRUNGSTERMINE ZUR VOLKSFESTZEIT
Pünktlich zum Beginn des 169. Cannstatter Volksfestes am 26. September starten die Staatlichen Schlösser und Gärten in der Grabkapelle auf dem Württemberg mit Sonderführungen zum „Volksfest und seiner Entstehungsgeschichte“. So ungewöhnlich das klingt – die Verbindung von Mausoleum und Rummel auf dem Wasen ist ganz eng. Beide sind Projekte des württembergischen Königs Wilhelm I., entstanden am Beginn des 19. Jahrhunderts.