Pilzbefall: Die Friedenslinde im Klosterhof muss untersucht werden
Sie soll aus den Jahren nach dem Dreißigjährigen Krieg stammen: Die „Friedenslinde“ im Klosterhof von Maulbronn ist auf jeden Fall ein mächtiger alter Baum. Jetzt wurde Schädlingsbefall festgestellt. Die Staatlichen Schlösser und Gärten lassen den Baum derzeit untersuchen.
LINDE IM KLOSTERHOF MIT PILZBEFALL
Die Linde vor der Westfassade des Klosters und vor dem „Paradies“ ist sichtbar ein alter Baum. Nach der lokalen Maulbronner Überlieferung gehört der Baumriese zu den sogenannten Friedenslinden, die nach dem Dreißigjährigen Krieg, also nach 1648, gepflanzt wurden. Diesen Hinweis liest man unter anderem im „Maulbronn Heimatbuch“. Sicher ist, dass die Linde alt ist. Im 19. Jahrhundert war sie bereits in den Turnplatz des Seminars eingebunden. Bei den regelmäßigen Untersuchungen im Auftrag der Staatlichen Schlösser und Gärten wurde jetzt festgestellt, dass die Linde vom Brandkrustenpilz befallen ist. Dieser Pilz beschädigt den Wurzelbereich. Er habe, so die Beurteilung, daher erheblichen Einfluss auf die Standsicherheit und auf die Verkehrssicherheit. Nach Auskunft der Fachgutachterin, die den Baum im Auftrag der Staatlichen Schlösser und Gärten untersuchte, ist eine Bekämpfung dieses Pilzes nicht möglich. Auch der Einsatz von möglichen natürlichen Feinden dieses Schädlings habe in Laborversuchen keine signifikanten Auswirkungen gezeigt.
Weil man derzeit nicht sicher sagen kann, wie standfest der Baum noch ist, wird jetzt ein „Zugversuch“ geplant. Dabei wird die Belastung des Baumes bei höherer Windgeschwindigkeit, wie sie bei einem Orkan auftritt, simuliert. Prof. Dr. Hartmut Troll, bei den Staatlichen Schlössern und Gärten für die historischen Gärten zuständig, weist auf die Bedeutung der Linde hin und meint: „Unser wichtigstes Ziel ist es, den alten Baum solange wie möglich zu erhalten.“ Allerdings sei das Ergebnis der Untersuchung offen.