Literatur im Schloss – Open-Air-Sommerfestival im Klanggarten im KurparkElisabeth Edl über die Kunst des Übersetzens und Gustave Flaubert – Hannelore Hoger liest aus „Lehrjahre der Männlichkeit“
Veranstaltung mit: Elisabeth Edl, Hannelore Hoger
Termin: Samstag, 28.08.2021, 20:00
Zum zweiten Mal veranstaltet „Literatur im Schloss“ – also Residenzschloss, Buchhandlung Moritz und Lux sowie Ulrich Rüdenauer – zusammen mit der Kurverwaltung und der Stadt Bad Mergentheim ein Open-Air-Sommerfestival im Klanggarten des Kurparks – unter Einhaltung aller dann notwendigen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen. Diesmal ist das Festival verteilt über den ganzen Sommer. Acht Frauen. Sieben Lesungen. Sieben wunderbare Autorinnen. Sieben grandiose neue Bücher. Und darunter: ein Mann, allerdings bereits tot (es handelt sich um Gustave Flaubert).
Moderiert werden die Veranstaltungen im Klanggarten des Kurparks von Beatrice Faßbender – Übersetzerin, Redakteurin, Hörfunkautorin, Lektorin und vielen Besuchern von „Literatur im Schloss“ als Moderatorin wohlbekannt.
Die lang erwartete Neuübersetzung von Gustave Flauberts epochalem, ungeheuer modernen Roman: Gesellschaftsgeschichte und Liebesgeschichte, vielfältig, böse, melancholisch. Die „Éducation sentimentale“ wurde nach „Madame Bovary“ Flauberts zweites Meisterwerk: Frédéric Moreau ist achtzehn, und es wird ernst. Auf einem Seine-Dampfer verliebt er sich sofort und lebenslänglich. Doch Madame Arnoux ist verheiratet! Der Held tröstet sich mit Rosanette und stolpert in die 48er Revolution, die eine ganze Gesellschaft aus der Bahn wirft. Flaubert folgt ihm zu den verwirrenden Frauen und den langweiligen Männern, bis hin zu dem berühmten, illusionslosen Schluss: Ja, wenn das Männlichkeit sein soll … In der Neuübersetzung „Lehrjahre der Männlichkeit“ (Hanser Verlag) von Elisabeth Edl ist Flauberts Roman noch einmal ganz anders zu entdecken.
Elisabeth Edl wird an diesem Abend mit Moderatorin Beatrice Faßbender über Flaubert und die Kunst des Übersetzens sprechen. Die große Theater- und Filmschauspielerin Hannelore Hoger liest Passagen aus Flauberts „Lehrjahre der Männlichkeit.
Elisabeth Edl wurde 1956 in Wagna (Österreich) geboren, studierte Germanistik und Romanistik in Graz. Seit 1995 arbeitet sie als Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin in München. Für ihre Übersetzungen und Editionen französischer Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts wurde sie häufig ausgezeichnet, u.a. mit dem Paul Celan-Preis (1992), dem Petrarca-Preis (1994), dem Hieronymus-Ring (2004), dem Johann Heinrich Voß-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (2005 und dem Österreichischen Staatspreis (2006) Zu den von ihr übersetzten Autoren zählen vor allem Stendhal, Gustave Flaubert, Patrick Modiano, Julien Green, Simone Weil, Julien Gracq und Philippe Jaccottet.
Hannelore Hoger wurde 1941 in Hamburg geboren und gehört zu den bekanntesten deutschen Theater- und Filmschauspielerinnen. Bekannt wurde sie in den sechziger und siebziger Jahren vor allem durch ihre Zusammenarbeit mit Augusto Fernandes und Peter Zadek am Theater und mit dem Filmregisseur Alexander Kluge. Sie wirkte u.a. in „Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos“ und in „Deutschland im Herbst“ (1978) mit. Ein größeres Publikum kennt sie aus etlichen Fernsehrollen, allen voran als Kommissarin „Bella Block“, einer ZDF-Serie, die von 1994 bis 2018 lief. Zu sehen war sie auch in vielen weiteren Kinofilmen, etwa in Volker Schlöndorffs „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ oder in Helmut Dietls „Rossini“. Hannelore Hoger inszeniert selbst am Theater. 2017 veröffentlichte sie ihre Autobiografie „Ohne Liebe trauern die Sterne“.