lundi, 16. septembre 2019

Monastère de Hirsau | Visites guidées et visites spéciales 19. September 1692: Ehemaliges Kloster wird zum Ziel im Pfälzischen Erbfolgekrieg

Der 19. September war es, als im Jahr 1692 eines der bedeutendsten Klöster Südwestdeutschlands zur Ruine wurde: Es waren Truppen des Sonnenkönigs Ludwig XIV., die im Pfälzischen Erbfolgekrieg die geschichtsträchtigen Bauten der Hirsauer Klosteranlage in Brand setzten. Als Denkmal berühmt wurde das herzogliche Jagdschloss: Eine Ulme wuchs über 200 Jahre lang in den Mauern der Ruine. Der Romantiker Ludwig Uhland war von diesem Bild so berührt, dass er den „Ulmenbaum“ 1829 in einem Gedicht verewigte. Von dem eindrucksvollen Ruinengelände kann man sich heute noch ein Bild machen – etwa bei den regelmäßigen Führungen der Staatlichen Schlösser und Gärten und beim Erlebnistag im Kloster am 13. Oktober. Unter dem Thema „Über Grenzen hinweg“ bieten Führungen um 11 Uhr und um 14.30 Uhr die Möglichkeit, Klosteralltag, Ordenspolitik und klösterliche Kunst kennenzulernen.

ZERSTÖRUNG VOR 327 JAHREN

Am 19. September 1692 wurde das herzogliche Jagdschloss der Hirsauer Klosteranlage im Pfälzischen Erbfolgekrieg durch französische Soldaten niedergebrannt. Das prachtvolle Renaissanceschloss hatten die württembergischen Landesherren im ehemaligen Benediktinerkloster als Residenz für ihre Jagd- und Badeaufenthalte errichten lassen – stolzer Ausdruck ihrer Macht, ein Mittel der Selbstinszenierung und Repräsentation. Heute stehen nur noch die Außenmauern. Anfangs dem Zerfall überlassen, setzte im 19. Jahrhundert mit der Romantik das Bewusstsein dafür ein, die bisher als Steinbruch genutzten Überreste zu erkunden und zu erhalten.

 

EIN DENKMAL IN DER KUNST

Der Tübinger Dichter Ludwig Uhland (1787–1862) kannte Hirsau und das Nagoldtal gut. Bei einem Besuch der Klosterruine beeindruckte ihn eine mächtige alte Ulme besonders: Sie wuchs, über 30 hoch, im zerstörten Jagdschloss. Die Äste erhoben sich weit über den Ostflügel des früheren Schlosses. Dieses Bild inspirierte ihn zu seinem Gedicht „Ulmenbaum“, das er 1829 niederschrieb: über den Baum, der seine Wurzeln im Kloster hat, aber seine Zweige in den Himmel streckt. Sein Gedicht passte zu einer Zeit der romantischen Wiederentdeckung der historischen Bauwerke. Hirsau und sein Kloster, mit einer Geschichte, die über 1.000 Jahre, ins frühe Mittelalter, zurückreicht, wurde im 19. Jahrhundert zum beliebten Ziel für Touristen. Am Ende des Jahrhunderts, 1899, vertonte der Komponist Richard Strauss das Gedicht. Literatur und Musik haben den romantischen Blick auf das Kloster verewigt. Die Ulme allerdings fiel einer Krankheit zum Opfer und musste schon vor Jahren gefällt werden.

 

DER ERBFOLGEKRIEG

Im Pfälzischen Erbfolgekrieg verwüsteten französische Truppen unter General Mélac große Gebiete westlich und östlich des Rheins – bis tief ins Gebiet des Herzogtums Württemberg. Am 19. September 1692 wurde fast die ganze Klosteranlage, die um das Jahr 830 gegründet worden war, durch Feuer zerstört. An mittelalterlicher Bausubstanz blieben bis heute nur der Eulenturm und die gotische Marienkapelle vollständig erhalten; vom Schloss und dem Kreuzgang blieben die Umfassungsmauern stehen.

 

DIE WIEDERENTDECKUNG IM 19.JAHRHUNDERT

Ab 1808 wurde man sich der Bedeutung des geschichtsträchtigen Monumentes bewusst und König Friedrich I. von Württemberg ordnete die Erhaltung an. Die Erforschung und Sicherung des Geländes im Sinne einer Denkmalpflege setzte im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts ein. Mitte der 1890er-Jahre wurde ein „Verschönerungsverein“ gegründet, der die Klosterruinen für den Tourismus zugänglich machen sollte. Heute wird die Klosteranlage von den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg betreut und ist das ganze Jahr frei zugänglich.

 

 

 

SERVICE

Klostermuseum

Geöffnet: 1. April bis 31. Oktober

Di – Fr 13 bis 16 Uhr

Sa, So  12 bis 17 Uhr

 

KLOSTERANLAGE

Tagsüber frei zugänglich

 

ERLEBNISTAG IM KLOSTER

Themenführung und Programm zur deutsch-französischen Beziehung

 

TERMIN

Sonntag, 13. Oktober

 

PROGRAMM

Klassische Klosterführung

11.00 – 12.30 Uhr

 

PREIS

Erwachsene 5,50 €, ermäßigt 3,50 €. Kombiticket: Führung und Eintritt ins Klostermuseum

 

Treffpunkt: Unterer Torbogen, Haupteingang Wildbader Straße

Anmeldung nicht erforderlich

 

Sonderführung

Hirsau – die „jüngere Schwester“ von Cluny. Die Hirsauer Reform und ihre cluniazensischen Wurzeln

14.30 – 16.00 Uhr

 

PREIS

Erwachsene 12,00 €, ermäßigt 6,00 €. Kombiticket: Führung und Eintritt ins Klostermuseum

Treffpunkt: Aureliuskirche

Anmeldung erforderlich

 

Weitere Sonderführungen unter: www.klosterhirsau.de/besuchsinformation/fuehrungen-veranstaltungen/

 

INFORMATION UND ANMELDUNG

Touristinformation Calw

Marktplatz 7

75365 Calw

Tel. +49(0)70 51.1 67 - 3 99

touristinfo@calw.de

www.calw.de

Download et Photos

Kloster Hirsau von außen

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Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Günther Bayerl

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Außenaufnahme von Kloster Hirsau

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Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Günther Bayerl

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JPG, 2600x1733 Pxl, 1.10 Mo