jeudi, 5. septembre 2019

Château et Parc de Schwetzigen | Visites guidées et visites spéciales 15. September: André Le Nôtre, der Vater der barocken Gartenkunst, stirbt

Am 15. September 1700 stirbt André Le Nôtre, der oberste Gartenarchitekt Ludwigs XIV., in Paris. Seine Entwürfe prägten den Stil des französischen Barockgartens – und der wiederum wird verbindlich für alle eleganten Gärten der Zeit. Der von Le Nôtre entwickelte Gartentyp galt als „Must-have“ der Fürsten links und rechts des Rheins. Auch der Schwetzinger Hofgärtner Johann Ludwig Petri bezog sich auf das große Vorbild, als er 1753 das berühmte Kreisparterre entwarf. Viele von Führungen zeigt heute die kunstvolle Gartenanlage mit ihrer einzigartigen Architektur – und die vielfältigen Verbindungen des Gartens der kurfürstlichen Sommerresidenz Schwetzinger ins Nachbarland Frankreich.

EIN GÄRTNER AUS FRANKREICH
Der in Paris geborene André Le Nôtre wurde, ausgestattet mit Architekturkenntnissen, rasch nach seinem Studium Erster Gärtner eines hohen Adligen. Allerdings erregte gleich seine erste Gartenanlage Zorn. Jedoch nicht den seines Auftraggebers, sondern bei Ludwig XIV.: Der Sonnenkönig war neidisch, dass er selbst einen solchen Garten nicht besaß. Umgehend wurde Le Nôtre engagiert. 1662 begann er mit der Arbeit an der Gartenanlage von Schloss Versailles, die alle anderen Anlagen übertreffen sollte. Sie entwickelte sich zum Vorbild für die Gärten der Fürsten fast des gesamten übrigen Europa. André Le Nôtre starb am 15. September 1700, vor 319 Jahren, – zehn Jahre nach der Fertigstellung der Versailler Gartenanlage – in Paris in seinem Haus am Ostrand der Tuilerien.

EIN BUCH SORGT FÜR DIE VERBREITUNG
Dass seine Gartenentwürfe so weit verbreitet wurden, liegt auch an den Medien – allen voran an einem bahnbrechenden Buch: Antoine-Joseph Dezallier d’Argenville veröffentlichte neun Jahre nach dem Tod von Le Nôtre – anonym – sein Buch „La théorie et la pratique du jardinage“, Theorie und Praxis der Gärtnerei, mit vielen Stichen, Plänen und konkreten Anweisungen. Das Buch hatte ganz enormen Erfolg und verbreitete die Grundmuster der barocken Gartenkunst.

NACH FRANZÖSISCHEM VORBILD
Kurfürst Carl Philipp legte den Grundstein für den heutigen Schlossgarten in Schwetzingen. Aber erst sein Nachfolger, Kurfürst Carl Theodor, ließ den Garten der Sommerresidenz nach französischem Vorbild im Barockstil erweitern. Hofgärtner Johann Ludwig Petri entwarf 1753 das Parterre inmitten eines kreisförmigen Raumes, der durch Zirkelgebäude und Laubengänge gefasst wurde. Die vom Schloss nach Westen verlaufende Hauptachse wurde aufwendig mit Blumenrabatten, Wasserspielen und Heckenzonen geschmückt. In der europäischen Gartenkunst gilt das von Petri gestaltete Schwetzinger Kreisparterre als einzigartig. Petris Gartenplan zeigt die zeittypische Gestaltungsweise nach der Vorlage des Gartentheoretikers Dezallier d´Argenville. Heute dient genau dieser Plan als Grundlage für die originalgetreue Rekonstruktion der Felder entlang der Hauptachse mit ihren ornamentalen Broderien, französisch für „Stickmuster“.

GARTENFÜHRUNGEN ERSCHLIESSEN DAS MEISTERWERK
Was das Besondere des Gartenkunstwerks Schwetzingen ausmacht – das erlebt man am besten bei den vielen Führungen, die die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg anbieten. Beispielsweise bei einer „Mondscheinführung“ am 14. September – Start um 20.30 Uhr – exakt in der Nacht vor dem Todestag des berühmten Gartenarchitekten von Versailles. Tagsüber geht es am Sonntag, 22. September 2019 um 14:30 Uhr durch den Garten. Madame de Pigage, eine Dame des 18. Jahrhunderts, lädt zum Lustwandeln „im Garten der Götter“. Für die Führungen ist eine telefonische Anmeldung unter 062 21.65 888 – 0 erforderlich.

ES LEBE DIE FREUNDSCHAFT!
„Ziemlich gute Freunde. Frankreich und der deutsche Südwesten" – das ist der Titel des aktuellen Themenjahres der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. In vielen Veranstaltungen in den Schlössern, Klöstern, Burgen und Gärten wird die gemeinsame Geschichte der beiden Nachbarn rechts und links des Rheins zum Erlebnis. Dabei reichen die Themen vom Mittelalter bis in die Gegenwart, von den Kriegen bis zu den grenzüberschreitenden Ehen und von der kulturellen Befruchtung bis zum guten Essen. Einen Überblick über die Themen und Veranstaltungen gibt die Themenwelt www.ziemlich-gute-freunde.de im Internetportal der Staatlichen Schlösser und Gärten.

SERVICE UND INFORMATION

SONDERFÜHRUNGEN IM GARTEN
Samstag, 14. September 2019, 20:30 Uhr
„Dunkel war´s, der Mond schien helle …“
Mondscheinführung durch den Schlossgarten
Sonderführung mit Alexandra Großhans
Weiterer Termin: Samstag, 12. Oktober 2019| 20:00 Uhr

Sonntag, 22. September 2019, 14:30 Uhr
Unterwegs im Garten der Götter
Lustwandeln mit Madame de Pigage

Sonderführung mit Dr. Birgit Maul oder Dr. Gabriele Gerigk

PREIS SONDERFÜHRUNGEN
Erwachsene 12,00 €, ermäßigt 6,00 €, Familien 30,00 €

Eine Sonderführung dauert in der Regel 2 Stunden. Eine Anmeldung ist erforderlich.

INFORMATION UND ANMELDUNG
Schloss und Schlossgarten Schwetzingen
Schloss Mittelbau
68723 Schwetzingen 
Service-Center Telefon +49(0)62 21.65 888 - 0
Telefax +49(0)62 21.65 888 - 18
service@schloss-schwetzingen.com

Download et Photos

Angloise im Schlossgarten Schwetzingen

Crédit photo

Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Henrike von Werder-Zyprian

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