mardi, 30. mars 2021

Monastère et Château de Salem | Expositions Passionsdarstellungen im Salemer Münster

Mit Palmsonntag hat nun die Karwoche begonnen — eine Zeit, die im Zeichen der Passion Christi steht und auf Ostern hinführt. Es ist daher lohnend, den Blick auf die Passionsdarstellungen zu lenken, die seit dem späten Mittelalter die häufigsten Bilder im Altarraum von Kirchen sind: so auch im Münster von Kloster Salem.

KUNSTVOLL UND ERGREIFEND: DIE PASSION IN ALABASTER

Die Salemer Mönche haben sich dem Thema der Leidensgeschichte Christi in der Alabasterausstattung ihres Münsters intensiv gewidmet. Bei einer Paris-Reise lernte Abt Anselm II. Schwab 1765/66 den Frühklassizismus als neuen Kunst- und Architekturstil kennen. Er war so begeistert davon, dass er den Auftrag gab, das Münster neu auszustatten und einen „dobleten Altar stain (…) sambt der umgebenden Gallery (…) von Alabasterstainen mahsiff herzustellen“. Erschaffen wurde das Altar- und Skulpturenensemble 1774/75 von Johann Georg Dirr. Über dem Altar steht das Kreuz mit dem leidenden Christus für alle Gläubigen gut sichtbar. Die Mensa ist dagegen auf der Ost- und Westseite mit jeweils einem vergoldeten Relief verziert, die auf den Anfang der Passion hinweisen: Sie zeigen das letzte Abendmahl und die Fußwaschung.

 

DAS LEIDEN JESU

Die Vasen auf der Altarschranke geben die darauf folgenden Episoden wieder: Christus am Ölberg, die Gefangennahme, Christus vor dem Hohepriester und Pontius Pilatus, die Verleugnung durch Petrus, die Dornenbekrönung, die Kreuztragung und die Grablegung. Die Reliefs sind äußerst fein, detailreich und bewegt wiedergegeben, wie es sich in Marmor so kaum gestalten lässt. Der Alabaster, bei dem es sich um einen weichen Gipsstein handelt, macht dies jedoch möglich. Acht ebenfalls auf der Altarschranke stehende Puttenpaare unterstreichen das Thema der Leiden Jesu. Denn in ihren Händen halten sie die Passionsattribute, sogenannte „Arma Christi“: Der Geldbeutel und die Laterne deuten auf den Verrat des Judas hin; der Krug symbolisiert die Handwaschung des Pilatus; Würfel, Dornenkrone und Schweißtuch der Veronika verweisen auf den Kreuzweg, das Tuch, der Hammer und Zange auf die Kreuznagelung. Durch ihre Körpersprache und Mimik drücken die Putten ihre innere Haltung zu den symbolisierten Taten aus – sie sind verzweifelt, hoffnungslos, zeigen Abscheu oder Mitleid.

 

LANGE TRADITION DER PASSIONSBILDER

Die Darstellung der Passion Christi hat eine lange Tradition. Denn bereits den frühen Christen war es wichtig, die Leiden Jesu – vor allem auf Sarkophagen – zu visualisieren. Die Kreuzigungsszene ist allerdings erst ab dem 5. Jahrhundert n. Chr. überliefert, wobei bis in das späte Mittelalter hinein Christus nicht als leidender Mensch, sondern als Christkönig gezeigt wurde. Erst im Mittelalter entwickelte sich dann der heute noch bekannte Zyklus aus den feststehenden 14 Stationen.

 

INFORMATION

Die Öffnung von Kloster und Schloss Salem richtet sich nach der Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg. Die Informationen zu Öffnungs- oder Schließzeiten sind auf der Webseite www.salem.de tagesaktuell abrufbar.

 

KONTAKT

Kloster und Schloss Salem
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