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Staatliche Schlösser und Gärten Baden‑Württemberg
State Palaces and Gardens of Baden-Wuerttemberg

Wednesday, 19 November 2025

Solitude Palace | Exhibitions Von Frankreich an die Höfe Süddeutschlands: 300. Geburtstag des Malers Nicolas Guibal

Seine Kunst verhalf ihm zur Stellung des „Premier Peintre“, des ersten Malers am württembergischen Hof. Seine Gemälde beeindruckten nicht nur Herzog Carl Eugen – sie begeistern bis heute: Die Werke von Nicolas Guibal. Sein prestigeträchtiges Deckenfresko bildet das Herzstück des Weißen Saals in Schloss Solitude. Im Schloss und Schlossgarten Schwetzingen ließ er für Kurfürst Carl Theodor an der Decke des Badhauses die Morgensonne aufgehen. Am Samstag, 29. November, wäre der französische Künstler 300 Jahre alt geworden.

Ein großer Maler feiert Geburtstag 

Vor genau 300 Jahren, am 29. November 1725, wurde Nicolas Guibal in Nîmes geboren. Dem späteren Hofmaler Carl Eugens wurde die Kunst nahezu in die Wiege gelegt: Sein Vater war der berühmte Bildhauer Barthélemy Guibal (1699–1757), von dem unter anderem die Figuren des Arionbrunnens im Schlossgarten Schwetzingen stammen. Nicolas Guibal widmete sich hingegen der Malerei. Er ließ sich in Nancy und Paris ausbilden und kam schließlich 1749 an den württembergischen Hof nach Stuttgart. Dort befasste er sich zunächst mit den Dekorationen für Hoffeste und die Bühne. Herzog Carl Eugen erkannte jedoch schnell das Potenzial des jungen Malers. Er machte ihn zu seinem Berater in künstlerischen Fragen und schickte ihn zur Vertiefung seiner Kunst mit einem herzoglichen Stipendium nach Rom. Während seines fünfjährigen Aufenthalts sollte er sich einem neuen Stil zuwenden: dem Frühklassizismus. Geprägt von seiner Italienreise und den neuen stilistischen Einflüssen kehrte er nach Stuttgart zurück – und wurde vom Herzog zum „Premier Peintre“, dem ersten Hofmaler, ernannt. Zu seinen Aufgaben gehörte unter anderem die Ausgestaltung des neuen Lust- und Jagdschlosses des Herzogs: Schloss Solitude.

Dem Herzog zu Ehren

Im prachtvollen Schloss im Stuttgarter Westen lässt sich die Kunst des Malers Nicolas Guibal immer noch auf besondere Weise im Weißen Saal bewundern. Der Saal gilt als festliches Zentrum des Schlosses. Hier feierte Herzog Carl Eugen rauschende Feste und lud zu prächtigen Galadiners und Empfängen ein. Lässt man den Blick nach oben schweifen, entdeckt man Guibals sinnbildliches Deckenfresko: Es bildet das Herzstück des Saals, der sonst mit schlichter, klassizistischer Eleganz glänzt. Die Szenen auf dem Gemälde stellen die Wohlfahrt des Landes Württemberg unter der Regierung von Herzog Carl Eugen dar. Der Herzogshut – ein Symbol für Herzog Carl Eugen – wird von Figuren umringt, die Tugenden des Herrschers wie Weisheit und Milde als auch seinen Sieg über Krieg und Laster darstellen. Es verherrlicht so die Regierung des württembergischen Fürsten. 

Ein Blick in den Morgenhimmel

Der französische Maler wirkte jedoch nicht nur am württembergischen Hof. Auch der Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz war von seiner Kunst beeindruckt und ließ ihn daher für ein besonderes Projekt an seinen Hof kommen. Erst kurz zuvor hatte der Fürst in Zusammenarbeit mit seinem Architekten Nicolas de Pigage das Badhaus im Schlossgarten seiner Sommerresidenz in Schwetzingen errichten lassen. Hier, in seinem neuen Rückzugsort, sollte Nicolas Guibal die Decke des Ovalsaals gestalten. Der Raum diente als Foyer für Besucherinnen und Besucher. Inspiriert von einem Gemälde des italienischen Künsters Guido Reni, das Guibal im Palazzo Rospigliosi in Rom gesehen hatte, schuf er hier das Deckengemälde „Aurora vertreibt die Nacht“. Es zeigt den Lauf der Zeit und öffnet den Betrachterinnen und Betrachtern förmlich die Decke zum dämmernden Morgenhimmel. Das sorgsam restaurierte Kunstwerk ist bis heute im Badhaus erhalten geblieben. Witterungsbedingt ist das Bauwerk während der Wintermonate geschlossen. Ab Mitte April können die Gäste das Badhaus mit seinem Deckenkunstwerk wieder bewundern.

 

 

Service und Information 

Öffnungszeiten
Schloss Solitude
Die Innenräume sind nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen. 

Klassische Schlossführung
bis 30. November
Sa, So, Feiertag          10.30, 11.30, 12.30, 13.30, 15.30 Uhr

1. Dezember bis 31. März
So, Feiertag                10.30, 11.30, 12.30, 13.30, 15.30 Uhr
24. Dezember             geschlossen
31. Dezember             geschlossen

Klassische Schlossführung für Familien
bis 30. November
Sa, So, Feiertag          14.30 Uhr

1. Dezember bis 31. März
So, Feiertag                14.30 Uhr
24. Dezember             geschlossen
31. Dezember             geschlossen

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen
Schlossgarten
bis 28. März
Mo – So, Feiertag 9.00 – 17.00 Uhr

Schloss
Die Innenräume sind nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen.
Klassische Schlossführung (60 Minuten)
bis 28. März
Fr                       14.00 Uhr
Sa, So, Feiertag 11.00, 13.30 und 15.00 Uhr

Preis
Schloss Solitude (mit Führung 45 Minuten)
Erwachsene 7,00 €
Ermäßigte 3,50 €
Familien 17,50 €

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen 
Schlossgarten
bis 29. März
Erwachsene 6,00 €
Ermäßigte 3,00 €
Familien 15,00 €

Schloss (mit Führung 60 Minuten) und Garten
Erwachsene 9,00 €
Ermäßigte 4,50 €
Familien 22,50 € 


 

Kontakt

Schloss Solitude
Solitude 1
70197 Stuttgart
Telefon +49 (0) 711.351 47 72
E-Mail info@schloss-solitude.de

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen
Schloss Mittelbau
68723 Schwetzingen
Besucherzentrum Schlosskasse
Telefon +49(0)62 02.12 88 28
info@schloss-schwetzingen.de 

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Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Tobias Schwerdt

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Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Antoine Bonin

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