Neues Leben auf dem Schlossdach
Erstmals gesichtet wurde das Paar vor etwa vier Wochen im Schlosshof. In den darauffolgenden Tagen konnte man die beiden immer wieder beobachten, wie sie durch das Blühende Barock flanierten und das weitläufige Areal erkundeten. „Den Störchen scheint unser Schloss wohl gut gefallen zu haben“, meint Stephan Hurst, Leiter der Schlossverwaltung Ludwigsburg: Seit rund zwei Wochen ist das Nestbau-Projekt des eleganten Paares auf dem Dach des Schlosses in vollem Gange. Der Schlossleiter ergänzt: „Wir freuen uns sehr über den Zuzug. Es zeigt, dass unsere historische Anlage nicht nur ein Ort voller Geschichte, sondern auch ein passender Lebensraum für verschiedene Arten sein kann.“ Da die Brutzeit der Störche bis in den August hinein reicht, stehen die Chancen gut, dass bald der erste Nachwuchs über den Dächern Ludwigsburgs schlüpft. Die Schlossverwaltung begleitet die neuen Mitbewohnerinnen und -bewohner mit großer Aufmerksamkeit.
Lebensraum für viele Arten
Die beiden Störche sind nicht die einzigen tierischen Bewohner des Schlosses: Bereits vor einigen Jahren wurde über der Schlossuhr ein Falkenhäuschen installiert, um Wanderfalken einen sicheren Nistplatz zu bieten. Nachdem dieser zunächst leer geblieben war, konnte 2019 erstmals ein Falkenpaar beim Brüten beobachtet werden. Auch 2023 kehrten Falken zurück – allerdings war der Bruterfolg leider gering. Im Februar dieses Jahres hatte dann erneut ein Falke das Häuschen ausgekundschaftet und sich jedoch gegen den Nistplatz entschieden – dafür ist nun eine Taube eingezogen, die offenbar bereits Eier gelegt hat.
Artenschutz im Denkmal
Der Schutz seltener und bedrohter Tierarten ist ein zentrales Anliegen der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Viele der historischen Monumente bieten wertvollen Lebensraum für eine Vielzahl von Arten – sei es in den alten Mauern, auf den Dächern oder in den weitläufigen Schlossgärten. So dienen etwa die Mauern von Schloss Heidelberg und der Brunnenstollen der Burg Dilsberg als geschützte Winterquartiere für Fledermäuse. In zahlreichen Türmen und Dachbereichen finden verschiedenste Vogelarten geeignete Brutstätten. Die Blühwiesen etwa im Schlossgarten Bruchsal bieten Lebensraum für Wild- und Honigbienen sowie eine Vielzahl weiterer Insekten. Und auch im Schlossgarten Schwetzingen wird bei Pflege und Erneuerung stets das historische Biotop mitgedacht und geschützt. Mit Engagement und Sorgfalt verbindet die Schlösserverwaltung so Denkmalschutz mit Artenschutz – und macht die Monumente nicht nur zu Orten lebendiger Geschichte, sondern auch zu Rückzugsorten für viele Tierarten.
Service und Information
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Sa, So, Feiertag 10.00 – 17.00 Uhr
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1. April bis 31. Oktober 10.00 – 17.00 Uhr
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