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Was am 5. Juli geschah …Ein geistlicher Reformer segnete das Zeitliche

Am 5. Juli 1091 starb Abt Wihelm von Hirsau. Der Investiturstreit zwischen geistlicher und weltlicher Macht kennzeichnete seine Amtszeit. Er selbst war eine Stütze des Papsttums. Große Bedeutung erlangten die Klosteregeln der Hirsauer Reform, die Impulse des französischen Klosters Cluny aufgriffen.

Miniatur des Abts Wilhelm von Hirsau, Schenkungsverzeichnis des Klosters Reichenau, um 1150

Der kirchliche Reformer Wilhelm von Hirsau.

EIN LEBEN FÜR GOTT

Über die Herkunft des späteren Hirsauer Abts Wihelm ist nur bekannt, dass er wohl um 1030 geboren wurde. Vermutlich vertrauten ihn seine Eltern als Kind dem Orden der Benediktiner an. Wilhelms Ausbildung zum Mönch erfolgte im Kloster Sankt Emmeram. 1069 wurde er nach Hirsau berufen und sollte dort Abt werden. Aus Respekt vor seinem Vorgänger ließ er sich jedoch erst nach dessen Tod, der zwei Jahre später kam, zum Abt wählen. Hirsau gewann mit ihm einen tatkräftigen Reformer, der auf der obersten Ebene der Politik mitspielte.

Constitutiones Hirsaugienses, um 1110

Constitutiones Hirsaugienses – auf Deutsch: die Verordnungen Hirsaus.

DER INVESTITURSTREIT

Das Wirken Abt Wilhelms fiel in die Zeit des Investiturstreits. Dabei wurde nicht nur um die Einsetzung der Geistlichen in ihr Amt – die sogenannte Investitur – gestritten, vielmehr ging es generell um die Freiheit der Kirche von weltlichen Herren. Kloster Hirsau griff die Reformgedanken des französischen Benediktinerklosters Cluny auf und sprach sich somit für die Freiheit der Kirche aus. Zahlreiche Klöster in Deutschland schlossen sich der Reform an; über 50 Hirsauer Mönche waren als Reformäbte in anderen Klöstern tätig.

Kloster Hirsau, Innenansicht

Das Kloster Hirsau war einst eines der wichtigsten Klöster Süddeutschlands.

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