Motiv der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Was am 14. August geschah …Aufbruch vomkurpfälzischen Hofe

Am 14. August 1753 trat der französische Philosoph und Schriftsteller Voltaire die Rückreise nach Frankreich an. Zuvor war er Gast am Hofe des Kurfürsten Carl Theodor von der Pfalz. Der Deutsche und der Franzose waren gegenseitig ganz angetan und setzten ihren Austausch brieflich fort.

Porträt Voltaires, Maurice Quentin de La Tour um 1736

Voltaire – einer der brillantesten Köpfe Frankreichs im 18. Jahrhundert.

ABSCHIED VON PREUSSEN

Voltaire, bürgerlich François-Marie Arouet, wurde 1694 in Paris geboren. Er war einer der meistgelesenen und einflussreichsten Autoren seiner Zeit. 1750 begab sich Voltaire, ein Jahr nach dem Tod seiner Geliebten Émilie du Châtelet, nach Sanssouci bei Potsdam. Er folgte einer Einladung von König Friedrich dem Großen von Preußen, seinem langjährigen Briefpartner. Nach heftigen Meinungsverschiedenheiten trat der Franzose 1753 den Rückweg nach Frankreich an. Seine Reise führte ihn über Leipzig, Gotha, Frankfurt, Mainz, Mannheim und Schloss Schwetzingen.

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen, Porträt Carl Theodors

Kurfürst Carl Theodor verstand es, Voltaire würdig zu empfangen.

EMPFANG IN DER KURPFALZ

Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz empfing den großen Philosophen und Schriftsteller. Zu Ehren Voltaires ließ er am Mannheimer Hof Festlichkeiten abhalten. Der Empfang hinterließ einen tiefbleibenden Eindruck bei Voltaire. In einem Brief schrieb er: „Der Kurfürst hat mir die Artigkeit erwiesen, vier meiner Stücke zu spielen. Das hat mein altes Feuer wieder entzündet und ich habe mich, dem Tode nahe, wie ich mich fühle (immer noch!), daran gemacht, den Plan eines neuen Stückes zu entwerfen, das voll von Liebe sein wird.“

„Korrespondenz Karl Theodor’s Kurfürsten von Pfalz-Baiern mit Voltaire’n“, Berlin 1792

Carl Theodors Briefe an Voltaire wurden später übersetzt und veröffentlicht.

EINE AUFKLÄRERISCHE BRIEFFREUNDSCHAFT

Am 14. August 1753 reiste Voltaire nach Straßburg weiter. Der Kurfürst und der Philosoph korrespondierten einige Jahre lang in französischer Sprache. Noch im Oktober 1753 schrieb Carl Theodor an Voltaire: „Ich freue mich zum voraus auf die Augenblikke, die ich mit Ihnen eben so nüzlich als angenem verleben werde. Man zieht aus Ihren Unterhaltungen immer reichen Gewinn, so wie man es nie satt wird, Ihre Werke von neuem zu lesen.“ Der Kontakt zwischen Voltaire und Carl Theodor riss aus heute noch unklaren Gründen binnen weniger Jahre ab.

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen, Außenansicht

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen bildeten die prächtige Kulisse für das Treffen des Kurfürsten mit dem Philosophen.

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