Motiv der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Was am 20. Mai geschah …Kunst hat ihren Preis

Am 20. Mai 1752 legte der französische Architekt Nicolas de Pigage seinem Auftraggeber den Kostenvoranschlag vor. 5.900 Gulden sollte, so seine Berechnungen, der Neubau des Theaters in Schwetzingen kosten. Kurfürst Carl Theodor erteilte daraufhin den Auftrag.

Porträt Nicolas de Pigages, Anna Dorothea Therbusch, 18. Jahrhundert

Pläne im Kopf, Stift und Papier in den Händen: Nicolas de Pigage.

EIN FRANZÖSISCHER ARCHITEKT IN SCHWETZINGEN

Nicolas de Pigage, der spätere Architekt des Kurfürsten Carl Theodors von der Pfalz, wurde 1723 in Lunéville geboren. Von 1744 bis 1746 studierte er an der Pariser Académie Royale d’Architecture. Bereits drei Jahre nach Abschluss seines Studiums wurde er vom Kurfürsten zum Leiter der „Gärthen und Wasserkünste“ ernannt. 1752 brachte er es zum Oberbaudirektor. Eine seiner ersten Aufgaben bestand darin, das Schlosstheater in Schwetzingen zu errichten. Dies gelang ihm in der atemberaubenden Zeit von nur zehn Wochen.

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen, Schlosstheater

Der Blick von der Bühne in den Zuschauerraum.

HOHE KOSTEN, HÖHERER NUTZEN

Pigage überschritt den Kostenvoranschlag für den Bau des Theaters gewaltig. Statt der ursprünglich veranschlagten 5.900 Gulden kostete das Projekt fast das Vierfache: knapp 23.000 Gulden. Und damit nicht genug. Zehn Jahre später fand bereits eine Erweiterung statt. Doch der Nutzen wog alle Kosten auf. Das Schlosstheater verband eine ausgezeichnete Akustik mit einer intimen Atmosphäre. Das Werk Pigages gilt heute als das älteste erhaltene Rangtheater des 18. Jahrhunderts in Europa.

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen, Luftansicht

Zwar wurde das Schlosstheater teurer als geplant, dennoch erfreut man sich bis heute an ihm.

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