Motiv der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Was am 25. Februar geschah …Die alte Ordnung war passé

Am 25. Februar 1803 kam es zu großen Veränderungen. Der Reichsdeputationshauptschluss trat in Kraft: Viele Herrschaften – Klöster, Städte und kleinere Adelsgeschlechter– verloren ihren Besitz, andere profitierten. Napoleon, der Kaiser der Franzosen, war daran maßgeblich beteiligt.

Büste Napoleons im Residenzschloss Ludwigsburg

Die Büste Napoleons vor dem Gemälde König Friedrichs I. – ein symbolträchtiges Bild.

NAPOLEON UND DER DEUTSCHE SÜDWESTEN

Die Ambitionen des Kaisers der Franzosen veränderten die politische Karte Europas. Zu besonders tiefgehenden Umwälzungen kam es im Nachbarland, dem sogenannten „Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation“. Die Neugestaltung brachte den großen Staaten Vorteile, für die die kleinen und mittleren Territorien wie zum Beispiel die Stadt Schwäbisch Hall zahlen mussten. Baden und Württemberg zählten zu den großen Gewinnern dieser „Flurbereinigung“. Beide erlangten zahlreiche neue Untertanen und Besitztümer.

Die Titelseite des Reichsdeputationshauptschlusses

Dieses Dokument veränderte das Angesicht des deutschen Südwestens nachhaltig.

DER REICHSDEPUTATIONSHAUPTSCHLUSS

Am 25. Februar 1803 wurde der sogenannte Reichsdeputationshauptschluss verabschiedet. Einige Fürsten erhielten nun offiziell einen Ausgleich für ihre Gebietsverluste aus vorherigen Konflikten mit Napoleon. Württemberg verleibte sich so unter anderem die bis dahin selbstständigen Städte Esslingen und Heilbronn sowie das Gebiet der Herrschaft Ellwangens ein. Das Dokument legt fest, dass dies auch für die Klöster Heiligkreuztal, Schöntal und Comburg gilt – „nebst allen denjenigen, so in seinen neuen Besitzungen gelegen sind.“

Das spätere Territorium Württembergs 1789, Putzger – Historischer Schul-Atlas
Entwicklung Württembergs 1789-1810, Zeichnung auf Grundlage von Putzger – Historischer Schul-Atlas 1905

Das Territorium Württembergs vor und nach der sogenannten „Napoleonischen Flurbereinigung“.

ALTES KLOSTER, NEUER HERR

Was das im Großen bedeutete, lässt sich im Kleinen gut nachvollziehen: Das Kloster Heiligkreuztal fiel – mitsamt seiner Bibliothek, allen Einkünften sowie Schätzen und allen Untertanen – schlussendlich Württemberg zu. Die eigenständige Herrschaft des Klosters war vorbei. Die 36 Zisterzienserinen durften bleiben, allerdings war aufgrund der Einschränkungen nicht länger ein klösterliches Zusammenleben möglich. Das Gebäude ließ der neue Herrscher zunehmend verfallen. Erst 30 Jahre später ging die letzte Schwester fort.

Das Kloster Heiligkreuztal, Luftansicht

Im frühen 19. Jahrhundert kam es zu großen Veränderungen: Das Kloster Heiligkreuztal war nun ein Teil Württembergs.

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