Konzert mit dem Ammersee QuartettQuartette von Emily Mayer und von Ludwig van Beethoven

Emily Mayer gehört zu den bedeutendsten Komponistinnen des 19. Jahrhunderts. Sie war eine Frau, die sich nicht an den Konventionen hielt. Sie blieb unverheiratet und führte in Berlin ein eigenes, offenes Haus. Sie pflegte Kontakte zu wichtigen Persönlichkeiten des gesellschaftlichen und aristokratischen Lebens. Auch abseits der Musik war Emily Mayer kreativ: Mit Weißbrot formte sie um 1840 – lange vor Erfindung der modernen Eat-Art – Skulpturen und Schalen. Diese fanden in Berlin sogar bei Hofe Beachtung und wurden eine Zeitlang in Dresden im Grünen Gewölbe aufbewahrt.

Emily Mayer zählte zu den bekanntesten und produktivsten Komponistinnen ihrer Zeit. Ihre Werke wurden zu Lebzeiten u.a. in Brüssel, Lyon, Budapest, Dessau, Halle, Leipzig und München aufgeführt. Ihre Musik ist stilistisch von der Wiener Klassik sowie ab den 1850er Jahren von Beethoven beeinflusst, wobei sie zunehmend eine eigene Tonsprache fand. So kommen in diesem Konzert Stücke zusammen, die zu einander gehören: Von Emily Mayer das Streichquartett g-Moll., das ihrem Vater, dem Apotheker Herrn August Mayer, liebevoll zugeeignet ist und das in Berlin im Quartett-Soiree Sommer’s Salon am 12. März 1858 uraufgeführt wurde. Von Ludwig van Beethoven das Streichquartett C-Dur op. 59 Nr. 3, das 1806 auf Bestellung des russischen Gesandten Graf Kirill Rasumowsky in Wien entstanden ist. Er war ein Kunstsammler und Musikkenner ersten Ranges und einer der wichtigsten Mäzene und Verehrer Beethovens.

Das Ammersee Quartett
Die drei Musikerinnen aus Dießen – Regine Noßke, Stefanie Hauser und Sanna Müller verbindet zusammen mit Tobias Melle eine jahrzehntelange gemeinsame musikalische Vergangenheit im Bruckner Akademie Orchester unter Jordi Mora. Ihr erklärtes Ziel ist es, alle Beethoven-Quartette einzustudieren – aber genauso wichtig ist ihnen ihre gegenseitige Freundschaft dabei. Ihre Musik präsentieren sie am liebsten im Rahmen von Hauskonzerten und nah am Publikum.